Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2018; 12(04): 339-349
DOI: 10.1055/a-0607-3670
Allgemeine Chirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Thoraxchirurgie für Allgemeinchirurgen – Teil I: Diagnostische und therapeutische Interventionen

Thorsten Walles
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Publication Date:
01 August 2018 (online)

Thorakale Krankheitsbilder und Verletzungen können in kurzer Zeit vital bedrohlich werden. Vom Allgemeinchirurgen wird insbesondere in Krankenhäusern der Grund- und Regelversorgung im klinischen Alltag auch die Erkennung und Grundversorgung dieser Erkrankungen erwartet. Während eine Risikoabschätzung und prognostische Beurteilung eine fundierte klinische Erfahrung erfordern, lassen sich viele akute Krankheitsverläufe mittels weniger thoraxchirurgischer Interventionen behandeln.

Kernaussagen
  • Thoraxchirurgische Krankheitsbilder können wegen Kompromittierung des Kreislaufs und der Atmung in kurzer Zeit vital bedrohlich werden.

  • Allgemeinchirurgen müssen im Rahmen ihrer Ausbildung die Diagnostik und Notfallbehandlung akuter thoraxchirurgischer Krankheitsbilder erlernen.

  • Die Differenzialdiagnostik von Pleuraergüssen ist elementar für die Erkennung vital bedrohlicher Blutungen sowie die Weichenstellung für die weitere Diagnostik und Therapie.

  • Die Größe von Pneumothoraces kann mithilfe der Collins-Klassifikation beschrieben und im Verlauf beurteilt werden.

  • Pneumothoraces mit einer Dyspnoesymptomatik müssen mittels Thoraxdrainage abgeleitet werden.

  • Jeder Chirurg sollte die Anlage von Thoraxdrainagen beherrschen.

  • Ein Chirurg sollte das in seiner Klinik vorhandene Thoraxdrainagesystem kennen und anwenden können.

  • Rippenserienfrakturen können zu einer relevanten Störung der Atemmechanik und zu einer respiratorischen Dekompensation des Patienten führen.

  • Notfallthorakotomien sind sinnvoll bei Patienten mit penetrierenden Thoraxtraumata und einem Kreislaufversagen, das nicht länger als 15 Minuten besteht.