Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2018; 25(03): 133-137
DOI: 10.1055/a-0627-0687
Panorama
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ein Erfahrungsbericht

Mit „Ärzte ohne Grenzen“ im Tschad
Sarah Schwarz
1   Leipzig
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Publication Date:
02 July 2018 (online)

Als Reaktion auf die deutlich zunehmende Unterernährung im Distrikt von Bokoro, Tschad, eröffnete die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ vor Ort im Frühjahr 2014 ein Nothilfeprogramm zur Behandlung unterernährter Kinder. In dieses Projekt führte die Autorin (angehende Kinderärztin) ihr erster Hilfseinsatz. Für insgesamt 6 Monate arbeitete sie in einem Team aus internationalen und tschadischen Mitarbeitern. Die Patienten wurden je nach Schweregrad der Erkrankung entweder ambulant in mobilen Kliniken oder stationär in einer eigens dafür aufgebauten Krankenstation behandelt. Dabei stand neben einer systematischen Ernährungstherapie mit hochkalorischer Erdnusspaste (PPN, plumpy nut) oder therapeutischer Milchnahrung nur eine eingeschränkte Auswahl an Medikamenten zur Verfügung. Malaria und andere Infektionskrankheiten wie Gastroenteritis und Pneumonie stellten den Großteil der Erkrankungen dar, wobei die körperliche Untersuchung meist zur Diagnosestellung ausreichen musste. Der klinische Blick war hier das wichtigste Werkzeug.