PSYCH up2date 2018; 12(06): 435-436
DOI: 10.1055/a-0630-9924
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erhöhte Mortalität und somatische Komorbidität bei schwer psychisch Kranken

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  • Frank Schneider

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Publication Date:
29 October 2018 (online)

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Psychische Probleme oder akute Lebenskrisen, fast jeder kennt sie. Allein in Deutschland leiden 43% der Bevölkerung irgendwann in ihrem Leben an einer psychischen Erkrankung [1]. Alarmierend dabei ist, dass Menschen mit psychischen Störungen früher versterben als Personen ohne eine solche Erkrankung, insbesondere Patienten mit schweren Krankheitsverläufen (z. B. Schizophrenie, Borderline-Persönlichkeitsstörung, schwere affektive Störungen, bipolare Störungen) sind hier betroffen. Im Schnitt ist die Sterblichkeit bei psychisch Kranken mehr als doppelt so hoch, was einer verkürzten Lebenszeit von ca. 10 Jahren entspricht [2]. Ein erster Gedanke mag sein, dass sich die erhöhte Sterblichkeit auf unnatürliche Todesursachen wie Suizide oder Unfälle zurückführen lässt. Tatsächlich aber tragen hauptsächlich körperliche Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-, hormonelle oder Stoffwechselerkrankungen zu der hohen Sterblichkeit bei [2], [3].