Notfallmedizin up2date 2018; 13(04): 447-464
DOI: 10.1055/a-0641-2817
Traumatologische und chirurgische Notfälle
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Präklinische Immobilisation bei Traumapatienten

Roman Klein
,
Nikolai Ramadanov
,
Christoph G. Wölfl
,
Gerrit Matthes
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Publication History

Publication Date:
27 December 2018 (online)

Über 80% der Notärzte in Deutschland haben keinen unfallchirurgischen Hintergrund. Dies bedingt nicht selten Vorbehalte gegenüber einfachen immobilisierenden Maßnahmen bei Verletzten, die im Einzelfall jedoch lebensrettend sein können. Wir stellen hier einen Leitfaden zur Priorisierung der Maßnahmen vor und machen Sie mit gängigen Hilfsmitteln vertraut.

Kernaussagen
  • Lebensbedrohliche Verletzungen werden nach PHTLS®/ATLS® im Primary Survey, sämtliche Verletzungsfolgen im Secondary Survey erfasst und behandelt.

  • Der Aufwand für Immobilisationsmaßnahmen richtet sich nach dem klinischen Zustand des Patienten und der Gefahrenlage am Unfallort.

  • Die Halswirbelsäule wird während des Primary Survey manuell stabilisiert; die Immobilisation darüber hinaus ergibt sich aus den NEXUS-Kriterien oder der Canadian C-Spine Rule.

  • Steht die Indikation für eine Zervikalstütze, muss eine Ganzkörperimmobilisation auf einer Vakuummatratze oder auf dem Spineboard erfolgen.

  • Bei hämodynamischer Instabilität aufgrund einer Beckenfraktur werden ein Beckengurt angelegt und eine Ganzkörperimmobilisation sichergestellt.

  • Extremitätenfrakturen werden präklinisch reponiert und ruhiggestellt.

  • Die Einsatzstrategie der Wahl bei Schwerverletzten ist „treat and run“, d. h. eine zügige Stabilisierung des Patienten vor Ort mit unverzüglichem Transport ins Krankenhaus.