Dialyse aktuell 2018; 22(06): 272-277
DOI: 10.1055/a-0650-7781
Pflege
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vermindertes Wachstum bei nierenkranken Kindern

Ursachen und Pathophysiologie – und wie kann das Wachstumshormon helfen?
Lisa Maria Hartmann
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Klinikum Memmingen
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Publication Date:
27 July 2018 (online)

Zusammenfassung

Eine chronische Niereninsuffizienz bedeutet für betroffene Kinder eine nicht unerhebliche Veränderung in ihrem jungen Leben – Dialysesitzungen, eine Umstellung ihrer Ernährung, die Einnahme von Medikamenten und schließlich auch einverzögertes Längenwachstum. Verschiedene, durch die Niereninsuffizienz bedingte Pathomechanismen verhindern, dass das vom Körper ausreichend produzierte Wachstumshormon an entsprechenden Stellen in richtiger Dosierung adäquat wirken kann. An dieser Stelle kann betroffenen Kindern eine Therapie mit dem Wachstumshormon helfen, das täglich über eine subkutane Injektion verabreicht wird. Diese Therapieoption bedeutet jedoch nicht nur Positives für die kleinen Patienten und deren Familien, sodass eine Therapieentscheidung mit allen Möglichkeiten, Risiken und Begleittherapien (Ernährungstherapie, medikamentöse Therapie des Säure-Basen-Haushaltes u. a.) zusammen mit den Familien getroffen werden muss.

 
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