Prognostische Faktoren für die vollständige Wurzeldeckung von multiplen Gingivarezessionen der Miller-Klasse III

Zahnfleischrezessionen, definiert als Rückgang der keratinisierten Gingiva über die Schmelz-Zement-Grenze eines Zahnes hinweg, können u. a. durch knöcherne Dehiszenzen, entzündliche Prozesse, Traumata, Zahnfehlstellungen oder kieferorthopädische Behandlungen hervorgerufen werden. Traumatisches Zähneputzen, dünner gingivaler Phänotyp, der Zug hoch ansetzender Muskeln oder ausgeprägter Lippenbänder begünstigt die Entstehung von Rezessionen. Eine beeinträchtigte orofaziale Ästhetik, erschwerte Reinigung und Hypersensibilitäten im Bereich der Zahnwurzeln können die Folgen für die Betroffenen sein. Die Deckung multipler gingivaler Rezessionen mittels chirurgischer Verschiebelappen- oder Tunneltechniken zeichnet sich durch hohe Techniksensitivität aus und erfordert von dem Behandler Kenntnisse über patienten-, defekt- und technikspezifische Faktoren, um die Vorhersagbarkeit eines erfolgreichen Behandlungsergebnisses beurteilen zu können.