intensiv 2018; 26(06): 280-281
DOI: 10.1055/a-0671-2423
Einblick
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einblick

Further Information

Publication History

Publication Date:
05 November 2018 (online)

Pflegende verdienen unterdurchschnittlich

Hans-Böckler-Stiftung

Zoom Image
(Quelle: Edler von Rabenstein_AdobeStock)

Fachkräfte für soziale Dienstleistungen, insbesondere in der Alten- und Krankenpflege, werden dringend gesucht. Die Bundesagentur für Arbeit signalisiert für alle 16 Bundesländer beginnende oder bereits gravierende Fachkräfteengpässe. Trotzdem ist zum Beispiel der Brutto-Stundenlohn von examinierten Kräften in der Krankenpflege mit 16,23 Euro niedriger als der Mittelwert für alle Beschäftigten in Deutschland, der bei 16,97 Euro liegt. Das zeigt eine neue Studie der Hans-Böckler-Stiftung. Das niedrige Einkommen ist ein zentraler Faktor, der eine Beschäftigung in sozialen Dienstleistungsberufen unattraktiv macht.

Weitere Hürden sind körperliche und seelische Überlastung (oft infolge zu schlechter Personalausstattung), für den Lebensunterhalt zu kurze, ungünstige Arbeitszeiten (oft am Abend oder am Wochenende) und ein unübersichtliches Ausbildungssystem in diesen Berufen, das berufliche Mobilität und Entwicklung im Lebensverlauf erschwert. Ein effektiver Weg zu einer besseren Bezahlung ist eine möglichst breite Tarifbindung: Bei einer Vollzeitstelle liegt der Vorsprung beim monatlichen Bruttogehalt nach Daten aus dem WSI-Lohnspiegel der Hans-Böckler-Stiftung im Durchschnitt bei 422 Euro oder 18 Prozent.