Psychiatr Prax 2018; 45(07): 345-346
DOI: 10.1055/a-0723-8338
Debatte: Pro & Kontra
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Machen Antidepressiva doch abhängig? – Kontra

Do Antidepressants Cause Dependency? – Contra
Thomas Messer
Danuvius Klinik Pfaffenhofen, Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Akademisches Lehrkrankenhaus der Technischen Universität (TU) München
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10 October 2018 (online)

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Die Depression ist mit einer Lebenszeitprävalenz von rund 15 % eine Volkskrankheit. Antidepressiva stellen als wirksame Medikamente in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung einen unverzichtbaren Bestandteil in der Behandlung depressiver Störungen dar. Ein Wirksamkeitsnachweis durch randomisierte und placebokontrollierte klinische Studien sowie Metaanalysen liegt für alle zugelassenen Antidepressiva vor, wobei sich für keine verfügbare Substanz ein besonderer Wirksamkeitsvorteil feststellen ließ [1]. Antidepressiva gehören zu den am häufigsten verordneten Medikamenten überhaupt. Der Arzneiverordnungsreport 2017 führt aus, dass in Deutschland bei der Verordnung von Antidepressiva für gesetzlich Versicherte ein Anstieg von 875 Mio. DDD im Jahr 2007 auf 1467 Mio. DDD im Jahr 2016 zu verzeichnen war [2].