Z Orthop Unfall 2019; 157(04): 367-377
DOI: 10.1055/a-0732-5986
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intraoperative Bildgebung bei der operativen Therapie von Beckenfrakturen

Article in several languages: English | deutsch
Holger Keil
Klinik für Unfall- und orthopädische Chirurgie, BG Unfallklinik Ludwigshafen
,
Sara Aytac
Klinik für Unfall- und orthopädische Chirurgie, BG Unfallklinik Ludwigshafen
,
Paul Alfred Grützner
Klinik für Unfall- und orthopädische Chirurgie, BG Unfallklinik Ludwigshafen
,
Jochen Franke
Klinik für Unfall- und orthopädische Chirurgie, BG Unfallklinik Ludwigshafen
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Publication Date:
12 November 2018 (online)

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Zusammenfassung

Beckenfrakturen stellen eine in mehrfacher Hinsicht herausfordernde Verletzung im Bereich der Unfallchirurgie dar. Über alle Abschnitte des Beckens zusammengefasst repräsentieren sie etwa 5 – 8% aller Frakturen. Ein relevanter Teil dieser Verletzungen entsteht im Rahmen von Hochrasanztraumata und kann eine lebensbedrohliche Situation darstellen – in der Versorgungsstrategie müssen daher Begleitverletzungen ebenso wie der Gesamtzustand des Verletzten mit berücksichtigt werden. Morphologisch lassen sich Beckenfrakturen in Frakturen des vorderen und/oder hinteren Beckenringes sowie des Azetabulums einteilen. Diese unterscheiden sich sowohl hinsichtlich der Lagerung als auch der Anforderungen an die intraoperative Bildgebung. Während Frakturen des vorderen Beckenringes vergleichsweise gut darstellbar und Operationsergebnisse in der Fluoroskopie sicher zu beurteilen sind, stellen operative Versorgungen des hinteren Beckenringes und des Azetabulums erhöhte Anforderungen nicht nur an die Operationstechnik, sondern auch an die intraoperative Bildgebung. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die jeweiligen Herausforderungen, um intraoperativ die Reposition und Implantatlage beurteilen zu können. Hierzu gehören Standardeinstellungen der 2-D-Bildgebung ebenso wie innovative Ansätze mit dem Ziel der Verbesserung der intraoperativen bildgebenden Möglichkeiten und damit der Qualität der Patientenversorgung. Um die Vorteile der intraoperativen 3-D-Bildgebung ebenso wie der intraoperativen CT-Technik und der Navigation nutzen zu können, ist die Kenntnis und das Verständnis der Standardprojektionen genauso essenziell wie das Wissen um deren Einschränkungen.