Erfahrungsheilkunde 2018; 67(06): 366-371
DOI: 10.1055/a-0760-7200
Praxis
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Wo alles begann: Prä-, peri- und postnatale Traumata erkennen, verstehen und behandeln

Gisela Wallbruch
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Publication Date:
02 January 2019 (online)

Zusammenfassung

Frühe Traumata können sich bereits vor der Geburt bis ins Kleinkindalter hinein ereignen. Sie haben tiefgreifenden Einfluss auf die Gehirn-, Bindungs- und Persönlichkeitsentwicklung. Zu den häufigsten Spätfolgen zählen Schock, chronifizierte Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), Dissoziation, Sucht sowie traumakompensatorische Tendenzen zur Wiederholung oder Vermeidung. Eine empathische, fachkundige und bindungsbetonte Therapie beziehungsweise Begleitung kann frühe Traumata zugänglich machen und selbstzerstörerische Muster zunehmend auflösen.

Abstract

Early traumas can already occur before birth up to early childhood. They have a far-reaching influence on the development of brain, attachment and personality. The most common long-term consequences include shock, chronic post-traumatic stress disorder (PTSD), dissociation, addiction, and trauma compensating tendencies for the repetition or avoidance. An empathic, expert and attachment-based therapy or guidance can make early traumas accessible and increasingly dissolve self-destructive patterns.

 
  • Weiterführende Literatur

  • Emerson WR. Geburtstrauma: Die Auswirkungen der modernen Geburtshilfe auf die Psyche des Menschen. St. Nikolai im Sausal: Dipl.-Ing. Moshammer GbR; 2017
  • Hochauf R. Frühes Trauma und Strukturdefizit – ein psychoanalytisch-imaginativ orientierter Ansatz zur Bearbeitung früher und komplexer Traumatisierungen. Kröning: Asanger; 2007
  • Renz M. Zwischen Urangst und Urvertrauen. Therapie früher Störungen über Musik-, Symbol- und spirituelle Erfahrungen. Paderborn: Junfermann; 1996