ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2018; 127(11): 515
DOI: 10.1055/a-0771-1570
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Alle Jahre wieder

Cornelia Gins
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Publication Date:
10 December 2018 (online)

Wie mir geht es sicher dem einen oder anderen Kollegen auch. Beim Blick ins Bestellbuch zeigen bestimmte Namen die aktuelle Jahreszeit an: Es ist Weihnachten. Denn diese Patienten kommen alle Jahre wieder immer kurz vor Weihnachten – wegen des Bonusheftchens. Aber es gäbe natürlich noch andere Anzeichen. Ein Blick aus dem Fenster und auf das Thermometer hat uns früher gezeigt, dass die kühle Jahreszeit begonnen hat. Vielleicht lag schon die eine oder andere Schneeflocke. In diesem Jahr ist auch beim Wetter alles anders, zumindest zu dem Zeitpunkt, an dem ich dieses Editorial schreibe: Latte macchiato im Freien klappt immer noch, gern mit einem Dominostein, der schon seit den Sommerferien in den Regalen im Supermarkt auf Verzehr wartet. Nach den ersten Prognosen wird auch das Weihnachtsgeschäft wieder brummen, obwohl oder gerade weil die Zeiten mehr als unruhig sind. Auch dieses Jahr werden die Kassen also wieder lauter klingeln als die Glocken. Der Wirtschaft geht es ausgezeichnet, auch wenn die ersten Totengesänge auf den Abschwung im nächsten Jahr laut werden (auch wie jedes Jahr). Bei dem Jagen und Hasten nach den richtigen (?) Geschenken für die Lieben wird, auch wie jedes Jahr, aus dem Auge verloren, warum es zu Weihnachten Geschenke gibt. Für diesen Brauch gibt es unter anderem die klassische christliche Interpretation. Die Weihnachtsgeschenke sind eine Erinnerung an die Gaben, welche die Heiligen Drei Könige dem Jesuskind darbrachten. Sie sollen die Liebe weitergeben, mit der Geschenke ausgetauscht werden, was darauf hinweist, dass es nicht um irdische Geschenke geht, sondern um Sinnbilder für die Gottes- und Nächstenliebe, die wichtiger ist als die kostbarsten Dinge.