Dtsch Med Wochenschr 2019; 144(16): 1097
DOI: 10.1055/a-0803-8216
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Osteoporosetherapie wird persönlicher

Treatment of osteoporosis is getting more personal
Hendrik Lehnert
Further Information

Publication History

Publication Date:
15 August 2019 (online)

Wie für viele andere Erkrankungen auch, gilt eindeutig für die Therapie der Osteoporose, dass sie mit zunehmender Verfügbarkeit von medikamentösen Maßnahmen (sowohl antikataboler wie anaboler Natur) im besten Wortsinne persönlicher wird. Angesichts der hohen Zahl der betroffenen Patienten (in Deutschland ca. 6 Mio. Menschen) ist diese Fragestellung auch aus klinischer und durchaus ökonomischer Sicht hoch bedeutsam. Die hohe Prävalenz von an Osteoporose erkrankten Patienten betrifft nicht nur Frauen (ca. 15 % bei postmenopausalen Frauen), sondern zunehmend auch Männer mit etwa 2,5 % zwischen 50 und 60 und 15 % über 70 Jahren. Die Beeinträchtigungen, angefangen mit erhöhter Frakturrate bis hin zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität, erfordern eine rechtzeitige Diagnostik und den gezielten Einsatz von allgemeinen Therapiemaßnahmen, wie z. B. Sturzprävention, Korrektur des Körpergewichts, kein Nikotinkonsum, und spezifischen Therapieinhalten, die zahlreiche Medikamente umfassen. In dem Artikel von Karoline Schulz et al. werden diese Therapiemaßnahmen immer vor dem Hintergrund des spezifischen Einsatzes aufgrund des Indikations- und Nebenwirkungsprofils dieser Medikamente diskutiert. Gerade für die Osteoporosetherapie liegen zudem sehr valide Leitlinien vor, die eine gute Orientierung für den klinisch tätigen Arzt bedeuten. Es bleibt zu hoffen, dass neue Biomarker eine noch spezifischere und noch personalisiertere Therapie für diese Patientengruppe bedeuten.