Frauenheilkunde up2date 2019; 13(02): 187-202
DOI: 10.1055/a-0829-0953
Interdisziplinäre Themen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Psychoonkologie

Anja Mehnert-Theuerkauf
,
Antje Lehmann-Laue
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Publication Date:
17 April 2019 (online)

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Krebs gehört zu den häufigsten Erkrankungen bei Erwachsenen. Trotz einer weltweit steigenden Inzidenz überleben viele Menschen heute die Krankheit. Die multimodalen Therapien, die das Leben verlängern, beeinträchtigen die Lebensqualität von Patienten. Überleben bedeutet deshalb für viele Betroffene auch ein Leben mit körperlichen und psychosozialen Folgeproblemen. Die Psychoonkologie bietet eine evidenzbasierte Versorgung für Patienten und Angehörige an.

Kernaussagen
  • Aufgrund der verbesserten Diagnostik und Therapie nimmt die Krebserkrankung für viele Patienten einen chronischen Verlauf, ist aber mit teilweise erheblichen körperlichen und psychosozialen Belastungen verbunden, die auch in mittel- und längerfristiger Perspektive die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen.

  • Betrachtet man die Anforderungen an die Versorgung bei unterschiedlichen Gruppen von Krebspatienten und ihre Umsetzungsmöglichkeiten in Hinblick auf Langzeitüberlebende, aber auch in Hinblick auf Patienten in palliativer Behandlungssituation und mit einer begrenzten Lebenserwartung werden zentrale Herausforderungen für die psychoonkologische Versorgung deutlich.

  • Diese liegen in der Weiterentwicklung von wirksamen Versorgungskonzepten für unterschiedliche Gruppen von Krebspatienten mit unterschiedlichen Versorgungsbedürfnissen vor dem Hintergrund verschiedener struktureller und organisatorischer Voraussetzungen des Gesundheitssystems.

  • Es muss sich aber auch die Evidenz von Psychotherapiestudien und psychoonkologischen Versorgungsmodellen in der Onkologie verbessern, wenn diese einen zuverlässigen Leitfaden für politische Entscheidungsträger bieten sollen, die relativen Kosten und Nutzen der Wahl einer bestimmten Therapie über andere zu beurteilen.