OP-Journal 2019; 35(01): 67-70
DOI: 10.1055/a-0855-4563
Tipps und Tricks
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Empfehlung für die trianguläre, SG-überbrückende EX-Fix-Montage mit „langer“ statt „kurzer“ Montage

Eine Anleitung als Bildergeschichte
Dankward Höntzsch
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Dankward Höntzsch

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Publication Date:
10 April 2019 (online)

 

Schrittweise „OP-Technik“ für die lange trianguläre, SG-überbrückende EX-Fix-Montage


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Mit einem Steinmann-Pin im Calcaneus (1 in [Abb. 2] und [7]) und einer Schanzʼschen Schraube weit proximal an der Tibia anterior-medial (2 in [Abb. 2]) fängt es an. Die Reihenfolge ist egal ([Abb. 1] und [2]).

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Abb. 1 „Langes“ (rechts) statt „kurzes“ (Mitte) Dreieck.
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Abb. 2 Steinmann-Pin im Calcaneus (1). Schanzʼsche Schraube weit proximal an der Tibia anterior-medial (2).

Die Enden des Steinmann-Pins und der Schanzʼschen Schraube werden mit Pin-zu-Rohr-Backen verbunden, aber noch soweit offen gelassen, dass alle Backen noch rutschen und sich drehen können ([Abb. 3])!

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Abb. 3 Langes „Dreieck“.

Jetzt kommt ein sehr wichtiger Schritt ([Abb. 4]). Es kann lateral und medial ausbalanciert gezogen und manipuliert werden, damit in allen Ebenen und Richtungen reponiert wird: Varus-Valgus, Ante-Rekurvation (durch Anheben und Senken) und Innen- und Außenrotation. Anfänglich ein bisschen zu viel ziehen und dann nachlassen hilft bei der Reposition. Es wird oft zu wenig gezogen. Mit dieser dreiecksförmigen Montage – besonders mit der langen Montage – kann man einfacher und effizienter korrekt reponieren als mit jeder unilateralen Montage. Wenn alle zufrieden sind, werden diese 3 Backen fest angezogen. Mit dem BV wird kontrolliert. Der Vorgang kann bei Bedarf wiederholt werden ([Abb. 4]).

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Abb. 4 Es kann lateral und medial ausbalanciert gezogen und manipuliert werden.

Die 2. Schanzʼsche Schraube wird von einer vorgelegten oder aufgesteckten Pin-zu-Rohr-Backe aus Gründen der Material- und Platzersparnis durch das Backenloch gezielt an genau der gewünschten, richtigen und besten Stelle eingebracht ([Abb. 5]).

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Abb. 5 Die 2. Schanzʼsche Schraube an genau der besten Stelle von anterior-medial.

Vom Dreieck aus kann dann mit 1 oder 2 Schanzʼschen Schrauben der Fuß in Neutralstellung fixiert werden. ([Abb. 6]). Entweder zu einem Fußwurzelknochen oder zu den Basen (nicht Schaft- wegen der Frakturgefahr) des 1. und 5. Mittelfußknochens. Die Schanzʼschen Schrauben müssen lang sein und eher auch eine Nummer dünner! Bei Bildern aus Tübingen sehen Sie manchmal gebogene Schanzʼsche Schrauben, die selbst vor dem Einbringen gebogen werden! Aber das ist ein anderes Thema.

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Abb. 6 Stabilisierung des Fußes in guter Stellung.
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Abb. 7 Mit der Position des Steinmann-Pins kann man je nach Frakturmuster ein bisschen spielen.

Fazit und Vorteile

  • Bei langem Dreieck sind die Rohre/C Rods mehr Richtung parallel.

  • Die Ligamentotaxis ist dadurch effektiver.

  • Die Verletzungszone wird geschont.

  • Der Weg für eine Osteosynthese ist freier.

  • Das lange Dreieck kann intraoperativ besser belassen werden.


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Abb. 1 „Langes“ (rechts) statt „kurzes“ (Mitte) Dreieck.
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Abb. 2 Steinmann-Pin im Calcaneus (1). Schanzʼsche Schraube weit proximal an der Tibia anterior-medial (2).
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Abb. 3 Langes „Dreieck“.
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Abb. 4 Es kann lateral und medial ausbalanciert gezogen und manipuliert werden.
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Abb. 5 Die 2. Schanzʼsche Schraube an genau der besten Stelle von anterior-medial.
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Abb. 6 Stabilisierung des Fußes in guter Stellung.
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Abb. 7 Mit der Position des Steinmann-Pins kann man je nach Frakturmuster ein bisschen spielen.