ZUSAMMENFASSUNG
Mit einer Inzidenz von weltweit mehr als 200 Millionen Menschen stellt die periphere
arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) eine ernst zu nehmende Erkrankung dar, deren
Prognose oftmals unterschätzt wird. Daher ist eine frühzeitige Diagnose, verbunden
mit der Einleitung optimaler therapeutischer und sekundärpräventiver Maßnahmen außerordentlich
wichtig, um den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen. Zum diagnostischen Screening
hat sich als Standard die sog. Ankle-Brachial-Index-Messung (ABI-Messung) etabliert.
Bei Nachweis einer pAVK ist eine optimale medikamentöse Therapie (Statin in allen
Stadien, Thrombozytenaggregationshemmer ab Stadium IIa nach Fontaine) einzuleiten.
Darüber hinaus sollte die Möglichkeit einer revaskularisierenden Therapie ab dem Stadium
IIb nach Fontaine geprüft und bei kritischer Extremitätenischämie mit Ruheschmerzen
und/oder akralen Ulzera und Nekrosen fachkundig durchgeführt werden. Bei der Hälfte
aller pAVK-Patienten ist auch eine koronare Herzkrankheit nachweisbar, daher ist die
Diagnostik und Behandlung kardiovaskulärer Co-Morbiditäten von außerordentlicher Bedeutsamkeit.
Auch begleitende modifizierbare kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Bluthochdruck,
Diabetes sowie chronische Nieren- und Herzinsuffizienz sollten in regelmäßigen Abständen
abgeklärt und kontrolliert werden. Hinzu kommt ein großer Anteil an Patienten mit
gesundheitsbedenklichem Lebensstil, allem voran ein zumeist langjähriger Nikotinabusus,
Übergewicht und körperliche Inaktivität. pAVK-Patienten benötigen daher eine breite
interdisziplinäre Betreuung u. a. durch Angiologen, Kardiologen, Diabetologen, Nephrologen,
häufig weiter ergänzt durch andere ärztliche und nicht-ärztliche Fachdisziplinen (z.
B. Orthopädie, Chirurgie, Podologie, Ernährungsmedizin/Sportmedizin).