Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2019; 06(02): 116
DOI: 10.1055/a-0940-5191
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Weniger Reinterventionen und Komplikationen mit Immediate-Acces-Grafts

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Publication Date:
09 July 2019 (online)

Seit Jahrzehnten sind arteriovenöse Fisteln (AVF) die favorisierte Zugangsmodalität für Patienten, die eine Hämodialyse benötigen. Arteriovenöse Grafts (AVG) werden dagegen als Second-Line-Modalität betrachtet. Dies ist v. a. dadurch bedingt, dass die Grafts eine niedrigere Offenheitsrate besitzen und häufiger Reinterventionen erfordern. In den letzten Jahren wurden zunehmend sog. Immediate-Access-AVG mit verbesserter Hämostaste nach Kanülierung auf dem Markt verfügbar. Bislang gibt es allerdings keine unabhängigen Vergleiche mit mittelfristigen Nachbeobachtungen von Standard-AVG und Immediate-Access-AVG.

Fazit

Die Erfahrung mit den Immediate-Access-Grafts im echten Leben ist konsistent mit den Ergebnissen von Industrie-gesponserten Studien und ist den Ergebnissen mit Standard-Grafts nicht unterlegen. Die immediate Grafts bieten, so schließen die Autoren, vergleichbare Offenheit mit reduzierten Katheterverweilzeiten und reduzierten Raten von katheterassoziierten Komplikationen. Obwohl die frühe Kanülierung bei Immediate-Access-Grafts erfolgreich bei einem großen Spektrum von Patienten durchgeführt werden kann, kommt es in der Praxis mitunter zu einer prolongierten Katheterverweildauer. Weitere Studien hinsichtlich der Etablierung von Protokollen für Follow-up, früher Kanülierung und konsekutive Katheterentfernung für Patienten mit Immediate-Access-Grafts sind notwendig.