Z Orthop Unfall 2020; 158(04): 390-396
DOI: 10.1055/a-0965-7720
Original Article/Originalarbeit

Patientenpräferenz im Spannungsfeld zwischen Mindestmengen und flächendeckender Versorgung am Beispiel der Knietotalendoprothese

Article in several languages: English | deutsch
Jasper Burkamp
1   Medical Faculty of the University of Cologne, Institute of Health Economics and Clinical Epidemiology at the University of Cologne
2   Institute for Research in Operative Medicine, Witten/Herdecke University
,
Stefanie Bühn
2   Institute for Research in Operative Medicine, Witten/Herdecke University
,
Dawid Pieper
2   Institute for Research in Operative Medicine, Witten/Herdecke University
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Ziel Ziel dieser Analyse ist es, zu überprüfen, ob Patienten in Deutschland bereit sind, für einen elektiven Knie-TEP-Eingriff längere Fahrzeiten zu Krankenhäusern mit verbesserter Behandlungsqualität (niedrigere 90-Tage-Mortalitätswahrscheinlichkeit, geringeres Risiko einer Revision) in Kauf zu nehmen und zu analysieren, welche Charakteristika der Teilnehmer mit dem Entscheidungsverhalten assoziiert sind.

Methodik Teilnehmer wurden in einer Klinik und über zufällige Stichproben von Einwohnermeldeämtern rekrutiert und im Rahmen eines Discrete-Choice-Experiments befragt. Als Outcomes wurde das 90-Tage-Mortalitäts- bzw. Revisionsrisiko verwendet. Anhand deskriptiver Statistik wurde das Entscheidungsverhalten ausgewertet. Logistische Regressionsmodelle wurden verwendet, um Merkmale zu identifizieren, die die Entscheidung beeinflussen.

Ergebnis 71,7% (Mortalität) bzw. 86,11% (Revision) der Teilnehmer sind bereit, für eine bessere Behandlungsqualität längere Fahrzeiten auf sich zu nehmen. In der Subgruppe derer, die in der Klinik rekrutiert wurden, waren die Raten etwas höher (78,5 bzw. 90,7%).

Schlussfolgerung Die Mehrheit der befragten Teilnehmer ist bereit, für eine verbesserte Behandlungsqualität im Falle eines elektiven Knie-TEP-Eingriffes eine längere Anfahrtszeit in Kauf zu nehmen. Die Studienpopulation ist jedoch nicht zwingend repräsentativ. Weiterhin muss überprüft werden, ob das auch für weitere Prozeduren und deren relevante Outcomes gültig ist.



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Article published online:
16 September 2019

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