Der Klinikarzt 2020; 49(01/02): 10-13
DOI: 10.1055/a-1078-8039
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Vulnerabilität von COPD-Patienten für Hitzestress und Luftbelastung

Umwelteinflüsse treiben die Hospitalisierungsrate
Christina Hoffmann
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Gliedkörperschaft der Freien Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin und des Berlin Institute of Health, Arbeitsbereich Ambulante Pneumologie
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10 February 2020 (online)

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ZUSAMMENFASSUNG

Eine zunehmende Zahl von Forschungsarbeiten lieferten Indizien dafür, dass Temperaturextreme und Luftverschmutzung das Exazerbationsrisiko von COPD-Patienten erhöhen können.

Im Zusammenhang mit der Gesundheit von COPD-Patienten wurden am häufigsten die Auswirkungen von Feinstaub, Stickstoffoxiden und Ozon, seltener von Kohlenstoffmonoxid oder Schwefeldioxid untersucht. Die beobachteten Assoziationen umfassen verstärkte respiratorische Symptome, Verlust der Lungenfunktion und eine Zunahme von Krankenhausaufnahmen. Schadstoffe in der Luft könnten über folgende Pathomechanismen eine Exazerbation auslösen: Reizung der Lungen, Auslösen einer Entzündungsreaktion, Begünstigung von Infektionen und Reduktion der Ziliarfunktion.

Anstiege akuter COPD-Exazerbationen werden sowohl bei kalten Temperaturen im Winter als auch während Hitzewellen im Sommer beobachtet. Die Charakteristika der vulnerablen Patienten unterscheiden sich zwischen den Jahreszeiten. Bei Kälte zeigen ältere COPD-Patienten erhöhte Exazerbationsraten. In heißen Sommern sind Patienten mit kardialer Komorbidität betroffen, sowie Raucher.

Wenn wir die Vulnerabilität der Patienten verstehen lernen, kann uns das dabei helfen, Adaptationsstrategien zu entwickeln und Exazerbationen vorzubeugen.