Allgemeine Homöopathische Zeitung 2020; 265(02): 20-25
DOI: 10.1055/a-1103-0974
Spektrum

Übereinstimmung pränatal erhobener homöopathischer Arzneimittelbilder mit der Erstanamnese des Kindes

Sandra Schmitt
,
Wilhelm Mosgöller
,
P Christian Endler

Zusammenfassung

Nach Ansicht verschiedener homöopathischer Schulen können Beobachtungen während der Schwangerschaft die Sicherheit bei der späteren Arzneimittelverschreibung für das Kind erhöhen. In einer Vorstudie zeigte sich, dass bei Schwangeren neue, bisher unbekannte Symptome und daraus resultierende Arzneimittelbilder auftreten. Im aktuellen Projekt wurde untersucht, ob sich diese neu aufgetretenen Arzneimittelbilder in den geborenen Kindern wiederfinden. Gegebenenfalls werden durch die Anamnese der Schwangeren Hinweise für die homöopathischen Arzneiverordnungen von Säuglingen und Kleinkindern gesammelt. Als Basis wurde zu jedem Kind ein personalisierter Fragebogen mit körperlichen, mentalen und allgemeinen Symptom erstellt, der durch die Mutter bearbeitet wurde. Zusätzlich wurde eine praxisübliche homöopathische Erstanamnese des Kleinkindes durchgeführt. Auf diese Art wurden 13 Kinder von 13 Müttern untersucht. Die statistische Analyse betrachtete, ob sich das bei der Schwangeren pränatal durch eine homöopathische Anamnese festgestellte 1. Arzneimittel postnatal wiederfindet. Zusammenfassend zeigte sich, dass eine Anamnese bei Schwangeren als erste Orientierungshilfe für die spätere Wahl homöopathischer Arzneimittel für das Kind dienen kann.

Summary

According to several homeopathic schools, the observations of patients during pregnancy can increase the safety of prescribing homeopathic remedies later on for the infants. A preliminary study showed that during pregnancy new and until now unknown symptoms have arisen. In this current project it was examined if traces of the homeopathic pictures were found in the new born infants. Possibly by documenting pregnant women’s examinations information can be collected and used for the treatment of infants and children. A personalized questionnaire has been used in the study. This questionnaire established the current physical, mental and general symptoms of the infant with the help of the mother. Additionally, a common practice homeopathic anamnesis of the infant was carried out. In this way, 13 children from 13 mothers were examined. The statistical analysis was then reviewed by comparing the pregnant women prenatal repertorisation rank-list with the mothers and the homeopath’s evaluations. In conclusion it has been proved that an anamnesis of pregnant women might served as a guide to the later choice of homeopathic remedies and medicines for infants and children.



Publication History

Article published online:
20 March 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York

 
  • Literatur

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