Handchir Mikrochir Plast Chir 2020; 52(01): 49-50
DOI: 10.1055/a-1110-0835
Kommentar

Kommentar zu: Thermische Verletzungen im Kindesalter.

Commentary on: Hand burn injuries in children.
Evi M. Morandi
Medizinische Universität Innsbruck
,
Eva-Maria Baur
Medizinische Universität Innsbruck
› Institutsangaben
Preview

Mit großem Interesse haben wir die letzte Ausgabe der HaMiPla zu Verbrennungen an der Hand gelesen, insbesondere den Artikel „Thermische Verletzungen im Kindesalter“ [1]. Die Autoren zeigen gängige Unfallmechanismen auf und geben Empfehlungen für die Primärversorgung und die Weiterbehandlung sowie operative Therapie. Am häufigsten handelt es sich bei den betroffenen Patienten um Kleinkinder, welche mit kindlicher Neugier Gegenstände und Oberflächen in ihrer Umgebung erkunden möchten. Dabei kommt hinzu, dass die Schutzreflexe noch unreif und langsamer sind als bei älteren Kindern und Erwachsenen. Die epidermale Schichte der kindlichen Haut ist auch dünner, was insgesamt zu tieferen Verbrennungen führen kann. Die Autoren bevorzugen zur operativen Therapie die Anwendung von Spalthaut aus der Instep-Region der Fußsohle. Im Rahmen der Operation decken sie das Spenderareal am Fuß zudem mit einer Spalthaut vom Capillitium, wodurch eine weitere Entnahmestelle entsteht. Sollte es sich um einen vollständigen dermalen Defekt handeln, empfehlen die Autoren die Verwendung von Dermisersatzmaterialien unter der Instep-Spalthaut. Als Vorteile der Technik gehen klar die optimale Textur und Farbe zur Rekonstruktion der palmaren Haut hervor sowie das abwesende Risiko des späteren Haarwachstums, das bei Entnahme von Vollhaut von Leiste und Abdomen sorgfältig vermieden werden muss.



Publikationsverlauf

Eingereicht: 18. Dezember 2019

Angenommen: 30. Januar 2020

Artikel online veröffentlicht:
05. März 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York