Radiologie up2date 2020; 20(04): 327-338
DOI: 10.1055/a-1133-9279
Brustbildgebung/Mammografie

MRT der Mamma: Befundung nach BI-RADS

Breast MRI – BI-RADS Categorization
Heike Preibsch
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Zusammenfassung

Die MRT der Mamma wird sowohl bei gesichertem Karzinom als auch im Rahmen der intensivierten Früherkennung immer häufiger eingesetzt. Basis dafür ist der in vielen Studien dargestellte Benefit in der prätherapeutischen Situation und als Screening-Methode im Hochrisikokollektiv. Die Aufgabe des Radiologen besteht darin, eine hohe Befundqualität zu gewährleisten. Die Kategorisierung nach BI-RADS ermöglicht dabei eine standardisierte Abschätzung der Malignitätswahrscheinlichkeit von Befunden.

Abstract

Breast MRI is increasingly used in case of proven breast cancer as well as in high-risk patients. The basis for this is the benefit in the pre-therapeutic setting and as a screening method in the high-risk collective as presented in many studies. The task of the radiologist is to ensure a high quality report. The categorisation according to BI-RADS enables a standardised assessment of the probability of malignancy of findings.

Kernaussagen
  • Die Befundung und Kategorisierung nach BI-RADS ermöglicht durch eine standardisierte Terminologie und Befundbeurteilung eine Quantifizierung der Malignitätswahrscheinlichkeit von MR-tomografischen Läsionen der Mamma.

  • Bei Durchführung der Mamma-MRT muss zwingend auch die Möglichkeit zur MR-gesteuerten Intervention vorliegen (falls nicht vor Ort, dann in Form einer Kooperation mit einem anderen Institut).

  • Es gibt keine eindeutige Diagnosezuordnung nach Merkmalskombination in der MRT der Mamma, da die Befundkategorisierung auf den morphologischen und kinetischen Merkmalen einer Läsion, eventuellen Begleitmerkmalen, der Zusammenschau mit der konventionellen Diagnostik, der Erfahrung des Befunders, dem Risikoprofil der Patientin und – wenn vorhanden – dem Verlauf beruht.

  • Jeder bisher nicht nachgewiesene MR-tomografische BI-RADS-4- oder -5-Befund sollte zunächst zu einer Second-Look-Sonografie führen, da ein Großteil der Befunde so per sonografischer Stanzbiopsie histologisch abgeklärt werden kann.

  • Um den Patientinnen eine MRT-Untersuchung mit der bestmöglichen Sensitivität und Spezifität – sowohl in der präoperativen, der diagnostischen als auch der Screeningsituation – zu ermöglichen, ist zwingend auf die Einhaltung der Standards zu Technik, Lagerung und Untersuchungszeitpunkt zu achten.



Publication History

Article published online:
27 November 2020

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