Aktuelle Urol 2021; 52(01): 15-16
DOI: 10.1055/a-1236-0810
Referiert und kommentiert

Nicht sichtbare Hämaturie: Wie häufig ist ein Tumor die Ursache?

Ein erheblicher Anteil der Bevölkerung weist eine nicht sichtbare Hämaturie auf: Schätzungen zufolge ist bspw. jeder fünfte Mann im Alter über 60 Jahre betroffen. Wie häufig liegt einem solchen Befund ein Blasenkarzinom, ein Urothelkarzinom des oberen Harntrakts oder ein Nierenkarzinom zugrunde? Und welche diagnostische Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang der Urinzytologie zu? Diesen Fragen ging ein Team internationaler Forscher nach.

Fazit
  • Einer nicht sichtbaren Hämaturie liegt nur selten ein Tumor zugrunde.

  • Ein positiver Urin-Streifentest bei Personen ≥ 40 Jahre sollte nach Ausschluss anderer Ursachen (z. B. Harnwegsinfekt) mittels Zystoskopie und Bildgebung (Sonografie/CT-Urogramm) abgeklärt werden.

  • Eine Zytologie hat nur einen geringen diagnostischen Zusatznutzen.

  • Eine Reevaluation nach unauffälliger Diagnostik ist bei Hochrisikopatienten sowie bei neuen Symptomen (z. B. Makrohämaturie, Flankenschmerzen) indiziert.



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Article published online:
01 February 2021

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