Psoriasisarthritis: Ergebnisse der OUTPASS-Studie

Bis zu 40% der Patienten mit entzündlicher Arthritis kommt es nach einer Therapie mit TNF-Inhibitoren wie Adalimumab oder Infliximab zu keiner deutlichen Verbesserung der Krankheitsaktivität, entweder aufgrund einer primären Unwirksamkeit oder durch einen Wirkungsverlust. Eine mögliche Erklärung wären die Bildung von Anti-Drug-Antikörpern und subtherapeutische Wirkstoffmengen.

Bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis beobachteten die Studienautoren, dass Anti-Drug-Antikörper (ADA) Einfluss haben auf monoklonale Antikörper wie Adalimumab und Infliximab in Bezug auf Wirksamkeit und Medikamentensicherheit. Eine neutralisierende Wirkung auf Adalimumab sprachen sie in 98% der Fälle den ADA zu. Die Immunogenität von TNF-Inhibitoren variiert je nach vorliegender Erkrankung, wobei manche Faktoren sich mehr immunogen auswirken, manche weniger. Nur sehr wenige Daten liegen zu der Frage vor, ob solche pharmakologischen Tests auch dem Outcome einer TNF-Inhibitoren-Therapie von Psoriasisarthritis-Patienten entsprechen können, und es gibt keinerlei Hinweise darauf, ob sie Einfluss auf das von den Patienten berichtete Ergebnis haben. Die im Moment gültigen internationalen Leitlinien zur Psoriasisarthritis empfehlen nicht die routinemäßige Messung der Wirkstoffspiegel von TNF-Inhibitoren, weil der klinische Nutzen und die Kosteneffektivität bisher nicht gesichert sind.

Ziel

Im Rahmen der OUTPASS-Studie stellten die Studienautoren fest, inwieweit die Wirkstoffspiegel bzw. ADA von TNF-Inhibitoren bei Psoriasisarthritis-Patienten mit dem Ansprechen auf die Behandlung und einer bleibenden Behinderung verbunden sind. Zudem bestimmten die Wissenschaftler Faktoren, die Einfluss auf die Wirkstoffspiegel von TNF-Inhibitoren haben.

Methoden

Die Forscher rekrutierten Patienten aus einer nationalen multizentrischen prospektiven Kohorte über einen Zeitraum von 12 Monaten. Sie gewannen longitudinal Serumproben, maßen die Krankheitsaktivität unter Einbezug von 28 Gelenken (DAS28) und evaluierten einen Gesundheitsbewertungsfragebogen (HAQ).

Ergebnisse

Die Arzneimittelspiegel von Adalimumab waren signifikant assoziiert mit ΔDAS28 (β: 0,055; 95%-KI: 0,011–0,099; p: 0,014) und umgekehrt mit dem HAQ über 12 Monate (β:−0,022; 95%-KI:−0,043 bis−0,00063) assoziiert. Faktoren, die signifikant mit den ADA-Wirkstoffspiegeln zusammenhingen, waren ADA-Spiegel und Body-Mass-Index.

Dr. Catharina Brandes, Gmund am Tegernsee

Publication History

Article published online:
04 December 2020