Frauenheilkunde up2date 2021; 15(02): 183-196
DOI: 10.1055/a-1294-1531
Geburtshilfe und Perinatalmedizin

Habituelle Aborte: Bedeutung von Uterusseptum und Septumresektion

A. Vidal
,
C. Dhakal

Die Inzidenz des wiederholten Spontanaborts liegt bei ca. 1 – 3% aller Paare im reproduktiven Alter. Anatomische Ursachen bzw. genitale Malformationen weisen bei Sterilitätspatientinnen eine Prävalenz von bis zu 13% auf. Für die Diagnosestellung ist inzwischen die vaginale 3-D-Sonografie der Goldstandard. Dieser Beitrag zeigt Ursachen für habituelle Aborte auf und beschreibt Diagnostik sowie Therapie des Uterusseptums anhand eines Fallbeispiels.

Kernaussagen
  • Durch 3-D-Transvaginalsonografie können uterine Malformationen erfasst und klassifiziert sowie eine präoperative Planung erstellt und das operative Ergebnis beurteilt werden.

  • In komplexen Fällen kann eine MRT, Hysteroskopie oder/und Laparoskopie in Betracht gezogen werden.

  • Eine Nierensonografie zum Ausschluss assoziierter Nierenfehlbildungen ist bei diagnostizierter genitaler Fehlbildung obligat.

  • Eine hysteroskopische Resektion ist bei uterinem Septum ab 10 mm Größe empfohlen.

  • Es gibt aktuell keine Evidenz für zusätzliche prä-, intra- und postoperative Maßnahmen zur Reduktion von Verletzungen des Endometriums oder Adhäsionen.

  • Eine hysteroskopische Septumresektion erfolgt frühzyklisch (bis 8. – 10. Zyklustag).

  • Second-Look-Hysteroskopie und Nachbehandlung sind abhängig vom Schweregrad des Eingriffs.



Publication History

Article published online:
07 April 2021

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