Im OP 2021; 11(03): 134
DOI: 10.1055/a-1361-7977
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Berufsstolz in der Pflege

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Quernheim G, Zegelin A. Berufsstolz in der Pflege – Das Mutmachbuch. Bern (CH): Hogrefe; 2021. ISBN 978–3–456–85999–6, 344 S., 39,95 €.

Seit der Corona-Krise sind die Pflegenden im deutschen Gesundheitssystem schlagartig weiter in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Ihr Job ist – nicht erst seit Ausbruch der Pandemie – oft fordernd, anstrengend und zugleich ungemein wichtig für Patienten und die Gesellschaft. Grund genug für Prof. Dr. Angelika Zegelin, pensionierte Pflegewissenschaftlerin der Uni Witten/Herdecke (UW/H), und Dr. German Quernheim, ihnen ein „Mutmachbuch“ zu widmen.

Das Buch „Berufsstolz in der Pflege“ zeigt, wie wichtig Berufsstolz für Pflegende in Ausbildung, Lehre und Praxis ist. Die Autoren klären, welche Mechanismen und Strategien helfen, um diese Haltung zu entwickeln. Sie beschreiben die Facetten des Berufsstolzes mit Identität, Individualität, Leidenschaft, Mut, Selbstwert, Sinnhaftigkeit, Wissen und Bildung.

„Unser Ziel ist es, professionell Pflegende zu stärken und ihnen Mut zu machen, um gegen chronische Belastungen und ethische Dilemmata aktiv vorzugehen und unwürdige Situationen zu ändern“, sagt Prof. Dr. Zegelin. Die Autoren zeigen an Beispielen und Rollenmodellen, wie Pflegenden wieder Freude am Pflegeberuf gewinnen und Berufsstolz entwickeln können. Mit vielen realistischen Vorschlägen zum professionellen Auftreten, zu Embodiment und Anregungen zur berufspolitischen Organisation werden Stagnation und Opferrolle durchbrochen und zu Änderungen der desolaten Arbeitsbedingungen angestoßen.

Dabei kommen Praktiker aus vielen Fachgebieten zu Wort, beispielsweise aus Onkologie, Frühchenstation, Endoskopie, Altenpflege und Intensivstation. Sie berichten über eine Schicht oder die Versorgung eines Patienten – dabei wird die hohe Kompetenz ihrer Arbeit deutlich. Zudem enthalten die Texte viele Hinweise für Lehrende und Leitende, um das Selbstbewusstsein der Mitarbeiter zu fördern. Vorgestellt werden unter anderem Vorbilder, Diskussionsaufgaben, Recherchen und Übungen. „Nicht jammern, sondern sich organisieren – damit sich die Bedingungen verbessern. Das muss das Ziel sein“, sagt Prof. Dr. Zegelin. „Denn stolze Fachpflegende sind die besten Werbeträger für den Beruf.“

Angelika Zegelin ist ausgebildete Krankenschwester und hat nach Studium und Promotion von 1996 bis 2015 an der Universität Witten/Herdecke als Pflegewissenschaftlerin und Curriculums-Beauftragte am Department für Pflegewissenschaft gearbeitet. Seit August 2015 befindet sie sich im Ruhestand.

German Quernheim ist Krankenpfleger, Praxisanleiter und Pflegepädagoge. Er promovierte von 2007 bis 2013 an der Universität Witten/Herdecke in Pflegewissenschaft und arbeitet seither als Dozent, Fachautor und Coach in Deutschland, Österreich und der Schweiz.



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Article published online:
26 April 2021

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