Spannende Kombination

Zugegeben, die Kombination aus den Themen Tinnitus und Bruxismus mag etwas ungewöhnlich sein, zumindest auf den ersten Blick. Tinnitus hat etwas mit dem Ohr zu tun, Bruxismus mit Knirschen, Pressen oder Beißen der Zähne. Das stimmt. Auf den zweiten Blick werden aber auch Gemeinsamkeiten sichtbar.

Als ich den Einführungsartikel von Miranda Hanskamp gelesen habe, ist mir aufgefallen, wie vielfältig sich ein Tinnitus äußert, wie variabel seine Symptome sind und wie individuell dementsprechend die Therapie ausfällt. Bei den folgenden Artikeln von Dr. Harry von Piekartz, Marisa Hoffmann und Daan Bredewout zum Thema Bruxismus ging es mir ähnlich. Auch hier gibt es ein breites Spektrum an Symptomen, assoziierten beeinflussenden Faktoren und auffälligen Befunden. Entsprechend unterschiedlich gestaltet sich der jeweilige Therapieansatz. In der Komplexität scheinen sich der Tinnitus und Bruxismus sehr zu ähneln.

Ins Auge gesprungen sind mir bei der Lektüre auch Stichwörter, die in allen Artikeln vorkommen: assoziierte Stresssymptome, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, depressive Zustände, Aussagen bzw. Gedanken der Patienten zu ihren Symptomen, patientenzentriertes Vorgehen und Edukation. Marisa Hoffmann und Daan Bredewout binden all diese Punkte in das praktische Handeln in ihrem Fallbeispiel ein. Diese Stichwörter sind natürlich nicht exklusiv für Tinnitus und Bruxismus, sie spielen auch bei anderen Syndromen und Diagnosen eine Rolle, aber sie zeigen, wie nah sich die beiden nicht nur räumlich sind. Bei beiden Phänomenen ist zudem ein physiotherapeutischer Ansatz einen Versuch wert, um beeinflussende Faktoren zu modulieren.

Ich bin gespannt, wie Ihre Meinung zu dieser aus meiner Sicht sehr spannenden Kombination ist. Schicken Sie mir Ihre Gedanken dazu! Ich freue mich, von Ihnen zu hören.

Viel Lesefreude bei der neuen MSK-Ausgabe!
Ihre
Fiona Morrison

Publication History

Article published online:
18 May 2021