Krankenhaushygiene up2date 2021; 16(04): 362-363
DOI: 10.1055/a-1442-5158
Studienreferate

Legionellen aus der Gartenerde

Im Sommer 2018 wurde in Schweden ein Anstieg von Legionellosen mit Legionella non-pneumophila beobachtet. Ein geografischer Zusammenhang der Erkrankungsfälle konnte nicht festgestellt werden. Damit wurden Verdunstungskühlanlagen und Trinkwasserinstallationen als Quelle ausgeschlossen. Aber was war die Ursache? War Gartenarbeit und der Umgang mit kommerzieller abgepackter Gartenerde mit der Erkrankung assoziiert?

Fazit

Eine Diagnose von Legionellose sollte bei Personen mit ambulant erworbener Pneumonie, die über Gartenarbeit vor Ausbruch der Krankheit berichten, in Betracht gezogen werden. Bei Verdacht auf diesen Übertragungsweg sind neben dem Urin-Antigen-Test zusätzliche diagnostische Methoden zur Charakterisierung und zum Nachweis erforderlich. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen eine breite Polyklonalität in Bodenproben. Auch WGS ist daher nur von begrenztem Nutzen, um eine bestimmte Gartenerde als Übertragungsweg für eine Infektion mit L. longbeachae zu bestätigen. Personen, die aufgrund einer geschwächten Immunität oder eines bestehenden Gesundheitszustandes ein erhöhtes Risiko für eine Legionellose haben, sollten über das potenzielle Risiko einer Infektion durch Gartenerden informiert werden.



Publication History

Article published online:
29 November 2021

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