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DOI: 10.1055/a-1496-9005
„Wir leben Heilpflanzen!“

Liebe Leserinnen, liebe leser!
Das mag ich an meinem Beruf: Ich darf ständig dazulernen! Und so hat mich auch diese Ausgabe der Heilpflanzen wieder einiges gelehrt. Beispielsweise über die Ringelblume: Auf meinem Schreibtisch steht eine Postkarte mit der vollen Blüte einer Ringelblume darauf. Sie kam vor Jahren an einem dunklen Tag bei mir an. Ihr Anblick hat damals schlagartig mein Gemüt erhellt. Und er erhellt es mir heute noch an manch tristem Tag. Sonja Walter schreibt in dieser Ausgabe ausführlich über die Ringelblume (ab S. 4). In ihrem Beitrag habe ich nicht nur viel Neues über die Anwendung dieser Heilpflanze gelernt, sondern auch den wunderschönen Begriff der „Blütensonne“ gelesen. Und ich habe durch sie erfahren, dass die Ringelblume auf Gräbern gepflanzt ein Gegengewicht zu Tod und Trauer bildet. Was für eine treffliche Beschreibung!
Dass Isoflavone, die unter anderem im Rotklee vorkommen, östrogenähnlich wirken und daher zur Behandlung von Beschwerden in der Menopause eingesetzt werden können, war mir bekannt (ab S. 22). Aber nicht, wie viele verschiedene Umwandlungsschritte im Körper notwendig sind, damit sie wirken. Bis ich die Wirkstoffgrafik von Marius Kleina gelesen habe, in der er die komplexen Abläufe verständlich und nachvollziehbar erklärt (S. 28–29).
Neues habe ich auch über den Safran-Krokus gelernt, eine Pflanze, die ich wegen ihrer Farbenpracht so mag. Sarah Moritz hat die wunderschöne wie wirkkräftige Heilpflanze porträtiert und erklärt auch, wie eine Safran-Tinktur selbst hergestellt werden kann (ab S. 48). Mit Safran verband ich bisher Orient, exotische Düfte und Speisen. Ein bisschen Tausendundeine Nacht. Sie können sich vorstellen, wie überrascht ich war, als ich las, dass der Safran-Krokus auch in Deutschland angebaut wird – wie ich mittlerweile weiß, auch unweit meines Wohnorts in Südbaden. Ich habe mich gefragt, wie diese für mich so exotische Pflanze dort gedeihen kann. Also habe ich mit Rainer Frauenhoffer gesprochen. Er baut den Safran-Krokus am Rande des Schwarzwaldes zwischen Weinreben an. Von ihm habe ich gelernt, dass er gar kein so empfindsames Pflänzchen ist, im Gegenteil (ab S. 53). Und dass Safran im Risotto köstlich schmeckt!
Ich hoffe, es geht Ihnen wie mir und es begegnet Ihnen ebenso viel Neues, Spannendes und Interessantes in dieser Ausgabe!
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen, Zubereiten und Anwenden!
Ihr Christian Böser
Redakteur Heilpflanzen
Publication History
Article published online:
22 September 2021
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