MSK – Muskuloskelettale Physiotherapie 2021; 25(04): 160
DOI: 10.1055/a-1545-2730
Forschung kompakt

Testcluster zur Diagnose der klinischen lumbalen Instabilität

Rezensent(en):
Arne Vielitz
Preview

Die Identifizierung der Ursache für Kreuzschmerzen (LBP) bleibt für viele Betroffene, trotz der Fortschritte in der Medizintechnik, schwierig. Die lumbale Instabilität ist eine Subgruppe der heterogenen Patientengruppe mit LBP und kann in zwei Typen unterteilt werden: radiologische lumbale Instabilität und klinische/funktionelle lumbale Instabilität (KLI).

Ziel der Studie war die Evaluation eines Testclusters von klinischen Tests, das eine KLI identifizieren soll. 200 Teilnehmende mit chronischem LBP (40–60 J.) wurden untersucht. Als Referenzstandard wurde die Diagnose eines orthopädischen Chirurgen (Anamnese, körperliche Untersuchung, bildgebende Untersuchungen mit dynamischen Flexions-Extensions-Röntgenaufnahmen) genutzt. Das KLI-Cluster bestand aus dem Apprehension-Zeichen, dem Instability-Catch-Zeichen mit/ohne abdominalem Drawing-in-Manöver (ADIM), dem Painful-Catch-Zeichen mit/ohne ADIM und dem Prone-Instability-Test.

Die höchste diagnostische Genauigkeit bestand, wenn 3 der 4 Tests positiv waren, mit einer hohen LR + (5,8) und Spezifität (91,7 %), jedoch einer niedrigen Sensitivität (47,8 %) und LR- (0,6). Das Autorenteam schlussfolgert, dass es nicht ratsam ist, sich bei der KLI-Diagnose auf einen einzelnen klinischen Test zu verlassen. Das Cluster von 4 klinischen Tests scheint dagegen eine genauere Diagnose der KLI bei Patient(inn)en mit LBP zu ermöglichen.

Arne Vielitz



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
09. September 2021

© 2021. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany