Aktuelle Dermatologie 2022; 48(05): 218-230
DOI: 10.1055/a-1664-5400
Fort- und Weiterbildung

Management der atopischen Dermatitis im Kindes- und Jugendalter

Management of Atopic Dermatitis in Childhood and Adolescence
Dietrich Abeck
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Die vorliegende Übersichtsarbeit stellt unter inhaltlicher Berücksichtigung deutscher und europäischen Leitlinien das aktuelle Vorgehen bei der Behandlung der atopischen Dermatitis im Kindes- und Jugendalter vor. Ziel der Therapie ist die Vermeidung von Exazerbationen einerseits und im Falle ihres Auftretens das Erzielen einer raschen und möglichst nebenwirkungsarmen Abheilung der Entzündungsreaktion.

Abstract

The review outlines the actual approach for the management of atopic dermatitis (AD) in childhood an adolescence considering national and European medical guidelines. Therapy aims to prevent disease exacerbations on one hand and on the other to achieve a fast healing with few side effects. in the majority of children and adolescents with AD, this goal can be reached by the temporary use of effective antiinflammatory topicals; additional therapeutics, including a systemic treatemt approach are required in severe cases of AD. The therapeutics and their optimal use are presented in this article.

Kernaussagen
  • Durch eine individuell angepasste Basistherapie kann die Häufigkeit der Exazerbationen der atopischen Dermatitis verringert werden.

  • Der Zusatz von Antiseptika zum Basistherapeutikum wird heute bei Fehlen klinischer Zeichen einer bakteriellen Superinfektion nicht empfohlen.

  • Topische Glukokortikoide mit einem therapeutischen Index von 2 sind mit Ausnahme des Gesichtes, des Genitalbereichs und der Hautfalten die antiinflammatorischen Substanzen der 1. Wahl.

  • Bei lokalisierten Ekzemen mit hoher Rezidivhäufigkeit an Stamm und Extremitäten ist der proaktive Einsatz des Calcineurin-Inhibitors Tacrolimus oder der topischen Glukokortikoide Methylprednisolonaceponat und Prednicarbat möglich.

  • Die modernen, nicht-sedierenden H1-Antihistaminika sind zur Behandlung des Juckreizes bei der atopischen Dermatitis nicht geeignet.

  • Die Abklärung der individuellen Provokationsfaktoren ist ein wichtiger Baustein im Management der atopischen Dermatitis.

  • Wir sind seit der Einführung des ersten Biologikums zum ersten Mal in der Lage, auch schwere Verläufe der atopischen Dermatitis wirksam zu behandeln.



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Article published online:
19 May 2022

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