Rehabilitation (Stuttg) 2022; 61(01): 8-9
DOI: 10.1055/a-1727-0465
Aktuelles

Fachverbände fordern mehr digitale Teilhabe

Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass das gesellschaftliche Leben deutlich stärker als zuvor im digitalen Raum stattfindet. Deshalb fordern die Fachverbände für Menschen mit Behinderung – ein Zusammenschluss von fünf Fachverbänden, die Dienste und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen in Deutschland anbieten – in einem Papier vom 26. Oktober 2021 Änderungen in Gesetzen und Verordnungen, um Menschen mit Behinderungen mehr Teilhabe im digitalen Bereich rechtssicher zu ermöglichen. Ausgangspunkt der „Forderungen der Fachverbände für Menschen mit Behinderung zur digitalen Teilhabe von Menschen mit Behinderung“ ist die Feststellung, dass die zunehmende Digitalisierung des Alltags für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an der Gesellschaft eine große Chance darstellt. Insbesondere assistive Technologien böten Personen, die in ihrer Mobilität oder Kommunikation eingeschränkt sind, enorme Erleichterungen. Allerdings sind Menschen mit Behinderungen nach Ansicht der Verbände v. a. mit zwei Hindernissen konfrontiert: Vielen von ihnen fehlen die technischen und medialen Kompetenzen für den Umgang mit Hard- und Software, Internet und Videokonferenzprogrammen. Und digitale Teilhabe setzt eine adäquate technische Ausstattung einschließlich Hilfsmitteln bzw. die dafür erforderlichen finanziellen Ressourcen voraus. Die Fachverbände gehen in der Stellungnahme darum vertieft auf die Aspekte „Assistenz und Schulungen zur digitalen Teilhabe“ und „Ausstattungskosten“ sowie auf vorhandene Anspruchsgrundlagen ein. Da aber die Leistungsansprüche, die sich aus diesen Rechtsnormen ableiten, oft nicht anerkannt werden oder/und nicht bedarfsdeckend sind, machen die Autoren auch konkrete Vorschläge für Ergänzungen an den rechtlichen Bestimmungen. Weitere Forderungen beziehen sich auf die barrierefreie Gestaltung digitaler Gesundheitsanwendungen und sämtlicher anderer digitaler Angebote sowie die Ermöglichung digitaler politischer Partizipation. Die Stellungnahme ist auf der Website www.diefachverbaende.de abrufbar.



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Article published online:
17 February 2022

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