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Liebe Leserinnen und Leser,
im letzten Jahr durfte ich einen Kollegen bei einem Einsatz in Düsseldorf begleiten. Er zeigte mir Unterkünfte wohnungsloser Menschen, die mitten in der Stadt in Baracken wohnen, und Orte, an denen sie Alkohol konsumieren oder sich intravenös Drogen verabreichen. In jeder Stadt gibt es vermutlich solche Treffpunkte – hier kommt die aufsuchende psychiatrische Pflege, zum Beispiel über die Wundversorgung, in Kontakt mit den Menschen, die auf der Straße leben. Um sie in ihren Bedürfnissen zu unterstützen und zu begleiten, vernetzen sich in vielen Städten die sozialen Dienste.
Zu diesen Diensten gehört unter anderem die Flughafenseelsorge Düsseldorf. Im CNE Schwerpunkt beschreiben die Kollegen der Seelsorge anhand eines eindrucksvollen Fallbeispiels, wie sie Menschen, die am Flughafen stranden, begleiten und eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Wie dringend erforderlich die Begleitung und Beziehung durch die psychiatrische Pflege ist, zeigt auch die engagierte Untersuchung von Julia Schner, Jonathan Schmidt und Anna Staubach, die im Rahmen der Weiterbildung Psychiatrische Pflege den Bedarf einer Straßensprechstunde in Frankfurt am Main erforschten.
Die beiden Artikel verdeutlichen, dass psychiatrische Pflege mit bereitstehenden Konzepten und Forschungsprojekten den Transfer schaffen kann, um gute Beziehungen zu Klienten aufzubauen und sie in ihren Bedürfnissen zu unterstützen. Möglich werden Beziehung und Begleitung in der psychiatrischen Pflege durch Ihr Interesse und die Umsetzung Ihrer Erfahrung in allen Bereichen – von der Straße bis zur Arbeit auf den Stationen.
In diesem Sinne mit kollegialen Grüßen
Dagmar Weiße
Publication History
Article published online:
23 March 2022
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