DO - Deutsche Zeitschrift für Osteopathie 2022; 20(04): 58-59
DOI: 10.1055/a-1854-6335
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Pionierarbeit: Studiendatenbank OSTLIB online

Nach fast 2,5 Jahren akribischer Arbeit ist mit der 1. osteopathischen Studiendatenbank OSTLIB ein wissenschaftlicher Leuchtturm ans Netz gegangen. Damit gibt Initiator Helge Franke D.O., Leiter des Instituts für osteopathische Studien (INIOST), eine Antwort auf die häufig gestellte Frage zur Studienlage rund um die Osteopathie. Die Studiendatenbank OSTLIB wird die bislang teils enorm mühselige Recherche deutlich vereinfachen. Das neue Angebot richtet sich dabei ausdrücklich nicht nur an Fachleute, sondern auch an andere Interessierte. In einem Interview mit dem VOD gibt Helge Franke Einblick in die neue Datenbank, die gemeinsam mit dem IT-Spezialisten Andreas Golling entstanden ist.

VOD: Was können Interessierte unter www.ostlib.de entdecken?

Helge Franke: Unter www.ostlib.de findet sich seit dem 10. Juni 2022 eine offene und kostenlose Datenbank ([Abb. 1]), welche die bequeme Recherche zur osteopathischen Fachliteratur erlaubt. Ich habe mehrere 1000 Studien und Fachartikel zur Osteopathie recherchiert, gesichtet und in die neue Datenbank eingepflegt. Diese Herkulesaufgabe wird nun durch jährliche Aktualisierungen weitergeführt, damit die Datenbank weiterwächst und aktuell bleibt.

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Abb. 1 Unter der Internetadresse www.ostlib.de findet sich seit dem 10. Juni 2022 eine offene und kostenlose Datenbank, die die bequeme Recherche zur osteopathischen Fachliteratur erlaubt. Quelle: Lucia Janbaz [rerif]

Mit einem Klick kann die Suche ausschließlich auf wissenschaftliche Studien beschränkt werden, ein weiterer Klick erlaubt die Differenzierung nach publizierten oder nicht publizierten Studien. OSTLIB zeigt an, welche Studien kostenlos erhältlich und welche kostenpflichtig sind. Suchergebnisse können gespeichert, heruntergeladen oder an die eigene E-Mail-Adresse verschickt werden.

VOD: Die Datenbank ist kompatibel mit Literaturverwaltungsprogrammen wie Endnote und Zotero. Über welche Möglichkeiten verfügt OSTLIB noch?

Helge Franke ([Abb. 2]): OSTLIB verfügt über das Instrumentarium einer anspruchsvollen Literaturrecherche, bietet aber – und das ist neu – auch Einsteigern die Möglichkeit, über Quick Search zu fast 80 verschiedenen Stichworten auf einfachstem Weg vollständige Ergebnisse zu erhalten. OSTLIB wird in englischer Sprache geführt, Informationen und Anleitung sind jedoch in 3 Sprachen (Deutsch, Englisch, Spanisch) erhältlich. Es war uns wichtig ([Abb. 2]), Osteopathen und Interessierten den Zugang zu den vorhandenen Studien und Fachartikeln zu erleichtern.

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Abb. 2 Initiator Helge Franke D.O., Leiter des Instituts für osteopathische Studien (INIOST) stellt die 1. osteopathische Studiendatenbank OSTLIB.de im Interview vor. Quelle: Helge Franke

VOD: Die zeitraubende Suche in mehreren, zum Teil kostenpflichtigen Datenbanken mit unterschiedlichen Suchroutinen wird also somit nicht mehr nötig sein?

Helge Franke: Genau. OSTLIB schafft Transparenz, indem es einen Weg durch das Literaturdickicht weist und zeigt, was es an Studien und Fachartikeln gibt. Zudem setzt es sich dafür ein, dass Universitäten und Schulen ihre wissenschaftlichen Arbeiten prinzipiell veröffentlichen und der osteopathischen Gemeinschaft zur Verfügung stellen.

VOD: Wie können Osteopathen die Datenbank durch ihre eigenen Forschungen und Studien bereichern?

Helge Franke: OSTLIB listet alle veröffentlichten Fachartikel und Studien sowie unveröffentlichte Studien – ab der Masterthese. Falls nicht schon erfolgt, nehmen wir diese Thesen gerne in OSTLIB auf. Dazu reicht es, uns die Arbeit zuzuschicken und die Erlaubnis zu geben, diese bibliografisch zu erfassen. Die Bereicherung durch OSTLIB wird jedoch in der Hauptsache in der Nutzung der Datenbank liegen. Je mehr Osteopathen die Datenbank nutzen, umso mehr lernen sie die Suchroutinen kennen und bekommen eine Ahnung davon, was wir an Literatur haben und was uns fehlt.

VOD: Weil OSTLIB für die Forschung und die Wahrnehmung und Anerkennung der Osteopathie so wichtig ist, hat der VOD die Realisierung von OSTLIB von Anfang an aus Überzeugung maßgeblich unterstützt und mitfinanziert. Wir werden gemeinsam mit Ihnen auch den weiteren Ausbau und den Betrieb dieser für die Osteopathie enorm wichtigen Einrichtung sicherstellen und wünschen Ihnen und der Osteopathie viele Nutzer und viel Erfolg!

Helge Franke:  Besten Dank!

VOD:  Vielen Dank für das Interview.



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Article published online:
22 September 2022

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