MSK – Muskuloskelettale Physiotherapie 2022; 26(03): 124
DOI: 10.1055/a-1858-8100
Forschung kompakt

ULNTs bei zervikaler Radikulopathie in Kombination aussagekräftig

Die zervikale Radikulopathie ist eine relativ häufige Erkrankung. Die jährliche Inzidenz ist bei Männern 107,3 pro 100 000 und bei Frauen 63,5 pro 100 000. Klinische Zeichen einer zervikalen Radikulopathie können Schmerzen, sensorische Defizite, motorische Defizite, verringerte Reflexe oder Kombinationen daraus sein. Bei der Diagnostik werden unter anderem Upper Limb Neurodynamic Tests (ULNTs) eingesetzt, es gibt jedoch keine eindeutige Studienlage zu ihrer diagnostischen Genauigkeit. Dies führen die Autor*innen zum Teil darauf zurück, dass unterschiedliche Definitionen genutzt werden, wann ein Test positiv ist.

In ihrer Studie, bei der sie 109 Patient*innen untersuchten, wurde ein ULNT dann als positiv gewertet, wenn Symptome (zumindest teilweise) reproduziert wurden und die strukturelle Differenzierung auf eine neurogene Ursache deutete.

Die Autor*innen empfehlen auf Basis ihrer Ergebnisse, ULNTs nur als Kombination zu verwenden. In der Stichprobe der Studie konnte eine zervikale Radikulopathie ausgeschlossen werden, wenn bei der Kombination keiner der vier ULNTs positiv war. In diesem Fall bestand nur noch eine 3,58 %ige Wahrscheinlichkeit, dass doch eine zervikale Radikulopathie vorlag. Wenn drei von vier ULNTs positiv waren, konnte zu 85,71 % davon ausgegangen werden, dass eine zervikale Radikulopathie vorlag.

Arne Vielitz



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Article published online:
19 July 2022

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