Laryngorhinootologie 2022; 101(10): 772
DOI: 10.1055/a-1871-7029
Editorial

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen liebe Freundinnen und Freunde der LRO

Andreas Dietz

ich freue mich, Ihnen heute die Oktoberausgabe der LRO präsentieren zu dürfen. Auch im Oktober haben wir wieder eine Vielzahl hochinteressanter und unterschiedlicher Artikel für Sie zusammengestellt. Nach den üblichen Diskussionen zu internationalen Publikationen zu den Themen „Medikamentencompliance älterer Patienten“, „Laserchirurgie bei glottischen Stenosen“ und „PPI bei Halsbeschwerden“, stellen Frau Inga Seuthe und Kollegen aus Hagen eine interessante Arbeit zum „Intraoperativen Neuromonitoring des Nervus laryngeus recurrens“ vor. Hierbei werden die unterschiedlichen Prinzipien des „Recurrens“-Neuromonitorings dargestellt und als eine Art Update gewichtet. Des Weiteren lesen wir zu dem allergologischen und damit anaphylaktischen Potenzial von Polyethylenglycol von hautärztlichen Kollegen aus Wiesbaden und Darmstadt. In einer sehr empfehlenswerten Übersichtsarbeit berichten Annette Runge und Kollegen aus Innsbruck zu dem Thema „Onkolytische Virotherapie bei Kopf-Hals-Tumoren“. Bitte erlauben Sie mir, Sie alle für dieses Thema nicht nur zu begeistern, sondern auch zu sensibilisieren. Tatsächlich handelt es sich hier nicht um eine paramedizinische Initiative, sondern ein sehr ernst zu nehmendes onkologisches Feld mit wachsender Evidenz, welches tatsächlich die individuellen immunologischen Kräfte gegen Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals-Bereich zu verstärken vermag. Neuerdings laufen auch einige Studien zur Kombination dieser onkolytischen Viren mit Checkpoint-Inhibitoren, sodass wir in Zukunft insbesondere in diesem Feld eine Reihe neuerer Entwicklungen erwarten dürfen. Frau Schuster und Kollegen aus München und Nürnberg berichten über eine interessante Studie zu „Vokaltraktbeschwerden und Gesundheitserleben von Pflegenden in Senioreneinrichtungen in der Pandemie“. Antje Pößneck und Kollegen aus Brüssel und Leipzig präsentieren eine Arbeit zu einer umfangreichen „Entwicklung und Evaluation eines Simulators für die endoskopische Nasennebenhöhlenoperation“ und sensibilisieren für das insgesamt wahrscheinlich zu stiefmütterlich behandelte Feld des operativen Trainings mittels Simulatoren in unserem Fachgebiet. Bemerkenswert ist der Artikel von Frau Bernauer und Herrn Wienke aus der Rubrik Gutachten und Recht mit dem ausdrücklichen Warnhinweis zur sorgfältigen Ausstellung von Weiterbildungszeugnissen. Berichtet wird über einen Fall eines Chefarztes, der nicht nur seine Weiterbildungsbefugnis, sondern auch seine Stelle als Chefarzt aufgrund von Falschzeugnissen verloren hatte. Ich freue mich, dass in diesem Heft nunmehr Teil 2 unseres Übersichtsartikels in der Rubrik Facharztwissen HNO zu „Weichgewebssarkomen im Kopf-Hals-Bereich“ erscheint, der interdisziplinär zusammen mit allen beteiligten Disziplinen als Zweiteiler publiziert wird. Hintergrund ist die aktuelle S3-Leitlinie zu den adulten Sarkomen und das insgesamt seltene Auftreten dieser schweren Erkrankung. Den Abschluss findet das Heft, wie üblich, mit den Fragen zur Facharztprüfung und einem Auszug aus der HNO-OP-Lehre von Simmen und Jones zu „Eingriffen bei Abszedierungen in der Mundhöhle“.

Ich wünsche Ihnen großes Lesevergnügen und verbleibe
mit herzlichen kollegialen Grüßen

Prof. Dr. med. Andreas Dietz
Schriftleitung



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
29. September 2022

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