Subscribe to RSS

DOI: 10.1055/a-1909-0451
COVID-19 und perinatales Stresserleben – eine Studie im Rahmen der COVGEN-Initiative
Article in several languages: English | deutschZusammenfassung
Einleitung Während der COVID-19-Pandemie haben Stress und Angst in der Bevölkerung zugenommen, bedingt durch Sorgen um die eigene Gesundheit und die der Angehörigen sowie Veränderungen des Alltags durch Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionsrate. Schwangere Frauen sind besonders belastet. Die vorliegende Studie untersucht, wie sich die COVID-19-Pandemie auf das Stresserleben und die mentale Gesundheit schwangerer Frauen und Mütter von Neugeborenen auswirkt und wie die Versorgung optimiert werden könnte.
Methoden Im Rahmen der internationalen COVGEN Initiative (https://www.covgen.org) zur Erforschung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Peripartalzeit wurden schwangere und postpartale Frauen mit einem zu diesem Zweck entwickelten und aus dem englischen übersetzten Fragebogen COPE- IS (Coronavirus Perinatal Experiences – Impact Survey) zu ihrem Stresserleben befragt. Zusätzlich wurden unter anderem demografische Daten, Vorerkrankungen, Schwangerschaftskomplikationen und die Versorgungssituation erfasst. Der Fragebogen wurde papierbasiert (stationäre Patientinnen am Department für Frauengesundheit des Universitätsklinikums Tübingen) und online angeboten. Es konnten alle schwangeren Frauen und Mütter teilnehmen, die nach offiziellem Beginn der COVID-19-Pandemie (11.03.2020) schwanger waren oder entbunden hatten.
Ergebnisse Es konnten vollständige Datensätze von n = 156 schwangeren und n = 221 postpartalen Frauen ausgewertet werden. Das mit dem COPE-IS erhobene allgemeine Stresslevel war sowohl bei schwangeren als auch bei postpartalen Frauen aufgrund der COVID-19-Pandemie signifikant erhöht, wobei Vorerkrankungen wie Atemwegserkrankungen und schwangerschaftsbedingte Erkrankungen wie Gestationsdiabetes den Stress zusätzlich verstärkten. Die subjektiv empfundene Qualität der Betreuung während der Schwangerschaft beeinflusste das Stressempfinden ebenfalls.
Schlussfolgerungen Ängste vor einer COVID-19-Infektion und veränderte Vor- bzw. Nachsorgeangebote belasteten die befragten Frauen. Ein engmaschiges Betreuungsangebot während Schwangerschaft und Wochenbett könnte dazu beitragen, die mentale Situation zu stabilisieren und Stress zu verringern.
#
Einleitung
Die weltweite COVID-19-Pandemie, die im Winter 2019/2020 begann, stellt eine langanhaltende Ausnahmesituation dar, die sich auf vielen verschiedenen Ebenen auf die betroffenen Menschen auswirkt. Neben der Sorge, selbst mit COVID-19 infiziert zu werden und schwer zu erkranken oder dass nahestehende Personen erkranken, verändern auch die von der Regierung angeordneten Maßnahmen das gewohnte Leben der Menschen. Insbesondere führten Kontaktbeschränkungen in vielen Lebensbereichen zu gravierenden Veränderungen. Dazu gehören beispielsweise Einschränkungen in der Berufswelt, im Bildungssektor, der Religionsausübung, in der Freizeitgestaltung, aber auch im Gesundheitssystem [1] [2]. Solche Veränderungen können langfristig Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Menschen haben [3]. Auch wenn einige positive Effekte wie beispielsweise eine „Entschleunigung des Alltags“ berichtet wurden [4], haben verschiedene Studien inzwischen gezeigt, dass ein Großteil der Bevölkerung mit erhöhtem Stress und vermehrten Symptomen von Depression und Angst auf die Umstände der COVID-19-Pandemie reagiert [5] [6] [7].
Stress in der Schwangerschaft kann negative Auswirkungen auf die Mutter und somit auch auf die mentale und die psychomotorische Entwicklung des heranwachsenden Kindes haben [8] [9]. Zu den Risikofaktoren für erhöhten Stress in der Schwangerschaft zählen belastende negative Lebensereignisse, fehlende soziale und/oder finanzielle Unterstützung, Depressionen, Ängste bzw. Sorgen und Komplikationen während der Schwangerschaft [10] [11] [12]. Treten Symptome von Depression und/oder Angststörungen während der prä- und postnatalen Zeit auf, können sich diese nicht nur auf die Mutter, sondern langfristig auch auf das Kind auswirken. Weiterhin können symptombezogene Veränderungen des mütterlichen Lebensstils und Stoffwechsels während und nach der Schwangerschaft einen negativen Einfluss auf die fetale Entwicklung und später auf die postnatale Entwicklung des Kindes haben [13] [14] [15] [16] [17]. Postnatal können mütterliche Ängste und Depressionen zudem das Verhalten der Mutter gegenüber dem Kind bzw. die Mutter-Kind-Interaktion beeinflussen [18] [19] [20] [21] [22]. Daher stellen die Zeit der Schwangerschaft sowie die postpartale Periode sowohl für die Mutter als auch für die langfristige Entwicklung des Kindes ein sensitives Fenster dar.
Besonders in der vulnerablen Zeit von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett können Veränderungen, die durch die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen auftreten, Sorgen und Ängste auslösen oder auch verstärken und somit das Risiko für die Entwicklung von prä- und postpartalen Depressionen erhöhen [23] [24]. Inzwischen erschienene Studien über Schwangerschaft während der COVID-19-Pandemie zeigen, dass Angstsymptome bei schwangeren Frauen generell zuzunehmen scheinen [5]. Auch Stresssymptome, die das Risiko für depressive Symptome oder Angstsymptome erhöhen können, sowie schwangerschaftsspezifische Ängste treten häufiger auf [25]. Der Anstieg von Angst- und depressiven Symptomen schwangerer Frauen während der COVID-19-Pandemie stellt sich hierbei als multinationaler Trend dar und ist nicht auf einzelne Staaten beschränkt [24] [26] [27] [28].
Eine detaillierte Analyse des Erlebens und des Verhaltens schwangerer Frauen und Müttern in der Postpartalzeit während der COVID-19-Pandemie erscheint auf diesen Grundlagen notwendig. Ein differenziertes Erfassen der Sorgen und Einschränkungen, aber auch möglicher Bewältigungsstrategien und der als hilfreich wahrgenommenen Unterstützungsangebote bietet die Chance, rechtzeitig Interventionen zu entwickeln und durchzuführen, um negative Folgen für Mütter und Kinder zu verringern oder zu vermeiden. Der COPE-IS-Fragebogen (Coronavirus Peripartal – Impact Survey) wurde im Rahmen der internationalen COVGEN Initiative (https://www.covgen.org) zur Erforschung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Peripartalzeit entwickelt und in verschiedene Sprachen übersetzt [29].
In der vorliegenden Studie wurden schwangere Frauen und Mütter in der Postpartalzeit anhand des COPE-IS-Fragebogens befragt. Bei der Auswertung wurde ein inhaltlicher Schwerpunkt auf das subjektive Stressempfinden durch die COVID-19-Pandemie gelegt. Die Erfahrungen in den Bereichen allgemeines Level an Stress, Stress bezüglich einer eigenen Erkrankung und Stress bezüglich einer Erkrankung im engen Familien- oder Freundeskreis wurden mit der aktuell vorhandenen Betreuungssituation für prä- und postpartale Frauen sowie vorhandenen Vorerkrankungen in Bezug gesetzt.
#
Methoden
Probandinnen
Von Ende November 2020 bis August 2021 wurden in einer fragebogengestützten Querschnittsstudie die Auswirkung der COVID-19-Pandemie auf die mentale Gesundheit von prä- und postpartalen Frauen erfasst. Einschlusskriterium waren Schwangerschaft oder Entbindung seit dem offiziellen Beginn der COVID-19-Pandemie (11.03.2020), Volljährigkeit der Probandinnen und vorhandene Deutschkenntnisse.
#
Fragebogen
Verwendet wurde die deutsche Fassung des COPE-IS. Hierfür wurde eine Onlineversion des Fragebogens über Poster und Flyer, sowie über soziale Medien beworben. Für stationäre Patientinnen des Departments für Frauengesundheit am Universitätsklinikum Tübingen wurde zudem eine Paper-and-Pencil-Version verwendet, da während des stationären Aufenthaltes ein Onlinezugang nicht für alle Patientinnen zur Verfügung stand.
Der Fragebogen besteht für schwangere (Item #P1–Item #P14 sowie Item #20–Item #80) und postpartale Frauen (Item #1–Item #80) jeweils aus einem separatem sowie einem gemeinsamen Teil (siehe ergänzende Materialien S1). Die Items beziehen sich auf das Stresserleben in Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie sowie auf veränderte Erfahrungen während der Schwangerschaft und nach der Geburt. Zudem werden demografische Daten, das Vorliegen weiterer Erkrankungen und die Verfügbarkeit sozialer Unterstützungsangebote erfragt. Die Studie wurde von der Ethikkommission der medizinischen Fakultät der Universität Tübingen befürwortet (586/2020BO1), alle Studienteilnehmerinnen gaben ihr schriftliches Einverständnis zur Teilnahme und Verarbeitung ihrer Daten.
Die Items „Allgemeines Level an Stress durch den COVID-19 Ausbruch“ (Item #58), „Allgemeines Level an Stress bezüglich eigener COVID-19-ähnlicher Symptome oder einer potenziellen Erkrankung“ (Item #25) und „Allgemeines Level an Stress bezüglich COVID-19-ähnlicher Symptome oder einer potenziellen Erkrankung im Freundes- und Familienkreis“ (Item #26) wurden jeweils auf einer 7-stufigen Skala von 1 („Kein Stress“) bis 7 („Extrem viel Stress“) gemessen und durch den Median (Mdn) und den Interquartilsabstand (IQA) beschrieben. Ebenfalls auf einer 7-stufigen Skala von 1 („nicht unterstützt“) bis 7 („sehr unterstützt“) wurde der „Grad der Unterstützung des eigenen sozialen Netzwerks“ (Item #41, #42) vor (d. h. retrospektiv) als auch während der COVID-19-Pandemie (d. h. zum Zeitpunkt der Befragung) abgefragt.
#
Statistik
Die Daten waren nicht normalverteilt (Kolmogorov-Smirnov-Test) und wurden durch nicht parametrische Tests (Kruskal-Wallis-Test, Mann-Whitney-U-Test, Wilcoxon-Test) analysiert. Für die statistische Auswertung der Daten wurde SPSS Statistics (Version 27) verwendet. Ergebnisse mit einem p-Wert von 0 < 0,05 galten als signifikant.
#
#
Ergebnisse
Studienteilnehmerinnen
Insgesamt nahmen 503 Probandinnen an der Studie teil. Aufgrund von unvollständigen Fragebögen mussten jeweils 107 Frauen der Onlinekohorte und 7 Frauen der stationären Kohorte ausgeschlossen werden. Da insgesamt 12 Frauen den letzten Entbindungstermin vor dem 01.03.2020 angaben, wurden diese ebenfalls aus der Studie ausgeschlossen ([Abb. 1]).


Es konnten folglich Fragebögen von 377 Frauen ausgewertet werden. Die Onlinekohorte bestand aus 156 schwangeren und 118 postpartalen Frauen. Die stationäre Kohorte bestand aus 103 postpartalen Frauen, die sich nach der Entbindung noch stationär im Department für Frauengesundheit des Universitätsklinikums Tübingen befanden ([Tab. 1]).
#
Subjektives Stresslevel durch die COVID-19-Pandemie
Die Studienteilnehmerinnen berichteten über ein erhöhtes allgemeines Level an Stress (Item #58; Mdn = 4; IQA = 3) durch die COVID-19-Pandemie ([Tab. 2]). Dieser Wert unterschied sich in der Gesamtkohorte signifikant von Eins (1 = „kein Stress“; p < 0,001; Wilcoxon-Test). Analog hierzu wurde von den Studienteilnehmerinnen sowohl ein erhöhtes Level an Stress bezüglich eigener COVID-19-ähnlicher Symptome oder einer potenziellen Erkrankung (Item #25; Mdn = 3; IQA = 2), als auch ein erhöhtes Level an Stress bezüglich COVID-19-ähnlicher Symptome oder einer potenziellen Erkrankung im Freundes- und Familienkreis (Item #26; Mdn = 4; IQA = 3) angegeben ([Abb. 2]). Bei keinem der 3 Items zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen der Online- und der stationären Kohorte.


#
Vorerkrankungen
Insgesamt gaben 233 Frauen (61,8%) an, dass Vorerkrankungen im Haushalt bestünden. Von diesen litten 93 Frauen (24,7%) an einer eigenen Vorerkrankung, bei 140 Frauen (37,1%) lag eine Erkrankung lediglich bei anderen Haushaltsmitgliedern vor. Als Vorerkrankung standen hierbei die Optionen Atemwegsprobleme, Diabetes, Lungenerkrankung, Herzerkrankung, Lebererkrankung, Krebs, krankheitsbedingte Immunschwäche und affektive Störung zur Auswahl (Item #62, Item #63). In den Qualitäten „Stress bezüglich eigener COVID-19-ähnlicher Symptome oder einer potentiellen Erkrankung“, (Item #25; p = 0,003; Kruskal-Wallis-H-Test) und „Stress bezüglich COVID-19-ähnlicher Symptome oder einer potentiellen Erkrankung im Freundes- und Familienkreis“ (Item #26; p = 0,022; Kruskal-Wallis-H-Test) war das Stressslevel in den Gruppen „keine Vorerkrankung“, „eigene Vorerkrankung“, und „vorerkranktes Haushaltsmitglied“ signifikant verschieden. Im Rahmen von Post-hoc-Analysen zeigte sich, dass Frauen mit einer eigenen Vorerkrankung im Vergleich zu Frauen ohne Vorerkrankung in beiden Qualitäten (Item #25: p = 0,001; Item #26: p = 0,021) ein signifikant erhöhtes Stresslevel angaben ([Tab. 3]). Insbesondere bei Vorliegen einer eigenen Atemwegserkrankung war der Stress bezüglich eigener COVID-19-ähnlicher Symptome oder einer potenziellen Erkrankung signifikant erhöht (Item #25; p = 0,002; Mann-Whitney-U-Test).
#
Schwangerschaftsassoziierte Erkrankungen
Insgesamt gaben 177 (46,9%) Frauen das Vorliegen einer schwangerschaftsassoziierten Erkrankung an (Item #63, [Tab. 4]). Hier bestand bei Frauen mit Gestationsdiabetes (11,9%) ein signifikant höheres allgemeines Level an Stress durch die COVID-19-Pandemie als bei nicht betroffenen Frauen (Item #58; p = 0,006; Mann-Whitney-U-Test).
#
Betreuung und Stress
Die Frage bezüglich der professionellen Betreuungssituation während der Schwangerschaft durch Frauenärzt*in oder Hebamme (Item #P5 bzw. Item #8) konnte mit „sehr gut“ (n = 293), „einigermaßen gut“ (n = 78) und „nicht sehr gut“ (n = 6) beantwortet werden. Für die Auswertung wurden die Antwortmöglichkeiten „einigermaßen gut“ und „nicht sehr gut“ zusammengefasst („weniger gute Betreuung“, n = 84). Bezüglich des empfundenen Stresses in den Qualitäten „allgemeines Level an Stress“ (Item #58), „Stress bezüglich eigener COVID-19-ähnlicher Symptome oder einer potentiellen Erkrankung“ (Item #25) und „Stress bezüglich COVID-19-ähnlicher Symptome oder einer potentiellen Erkrankung im Freundes- und Familienkreis“ (Item #26), zeigte sich, dass bei einer weniger guten Betreuung in allen 3 Stressqualitäten signifikant mehr Stress empfunden wurde ([Tab. 5]).
Zusätzlich wurde von den Probandinnen angegeben, dass es durch die COVID-19-Pandemie zu einer Schwächung der Unterstützung aus ihrem sozialen Netzwerk kam (Item #42; signifikanter Unterschied zu 1 = „nicht unterstützt“; p = 0,003; Wilcoxon-Test). Es lag eine Diskrepanz zwischen Nachfrage und Angebot von digitalen Unterstützungsangeboten vor: 60,3% der Schwangeren und 44,3% der postpartalen Frauen wünschten sich, mehr über virtuelle Mutter-Kind-Gruppen zu erfahren (Item #P14 bzw. Item #19), allerdings nahmen lediglich 16,1% der postpartalen Frauen virtuelle Unterstützungsangebote in Anspruch (Item #18).
#
#
Diskussion
Die Ergebnisse dieser fragebogenbasierten Querschnittsstudie zeigen, dass Frauen ihr allgemeines Stresslevel während und nach der Schwangerschaft durch die COVID-19-Pandemie als signifikant erhöht empfanden. Schwangere Frauen mit einer Vorerkrankung (beispielsweise Gestationsdiabetes oder Atemwegserkrankungen) berichteten ein signifikant höheres Stresslevel als Frauen ohne relevante Vorerkrankung. Frauen, die sich weniger gut betreut fühlten, berichteten im Vergleich zu Frauen, die sich sehr gut betreut fühlten, ebenfalls ein signifikant höheres Level an Stress.
Diese Erkenntnisse decken sich weitestgehend mit der bislang vorhandenen Literatur. So berichten Moyer und Kollegen (2020) [20] ebenfalls, dass Frauen in der Schwangerschaft ein erhöhtes Stresslevel und vermehrt schwangerschaftsassoziierte Ängste aufgrund der COVID-19-Pandemie aufwiesen. Hauptsächlich sorgten sich die Studienteilnehmerinnen über im Haushalt auftretende Konflikte, den Job zu verlieren oder sich mit COVID-19 anzustecken. Auch Stepowicz und Kollegen [30] fanden heraus, dass schwangere und postpartale Frauen während der COVID-19-Pandemie vermehrt Angstsymptome aufwiesen. Ebenfalls war das Stress- und Angstlevel bei Frauen mit Vorerkrankungen im Vergleich zu Frauen ohne Vorerkrankungen signifikant erhöht. Ähnliche Ergebnisse zeigten Mappa et al. [26], die ebenfalls Ängste während der Schwangerschaft untersuchten. Hervorzuheben bei diesen beiden Studien ist, dass diese bereits Anfang 2020 veröffentlicht wurden und somit weniger Wissen über COVID-19 und die Eigenschaften der Erkrankung vorhanden war und der zeitliche Verlauf der Entwicklung bzw. Zulassung von Impfstoffen noch nicht eingeschätzt werden konnte. Mittlerweile ist bekannt, dass die transplazentare Infektion des Fetus eher selten ist und die Impfung schwangerer Frauen wird als sicher eingestuft [31] [32] [33]. Zudem war die Prävalenz einer SARS-CoV-2-Infektion im Rahmen einer Schwangerschaft im Untersuchungszeitraum gering [34].
Frauen mit schwangerschaftsassoziierten Erkrankungen bzw. Risikoschwangerschaften stellen eine besonders vulnerable Gruppe dar [35] [36]. In der vorliegenden Studie hatten Frauen mit Gestationsdiabetes ein signifikant erhöhtes Stressempfinden. Bei gestationsbedingter Hypertonie, Zervix-Insuffizienz und fetaler Wachstumsretardierung konnte hingegen kein signifikanter Zusammenhang mit dem Stresserleben aufgezeigt werden, hier war allerdings die Fallzahl jeweils klein. Um den Zusammenhang von Risikoschwangerschaften und Stresserleben während der COVID-19-Pandemie näher zu untersuchen und insbesondere Zusammenhänge mit der Schwangerschaftswoche zum Zeitpunkt der Befragung auszuwerten, wäre eine größere Stichprobe notwendig.
Frauen, welche die Betreuungssituation durch Frauenarzt oder Hebamme als weniger ausreichend empfanden, beschrieben ebenfalls ein erhöhtes Stresslevel. Betrachtet man den Einfluss von Unterstützungsangeboten während der Schwangerschaft und nach der Geburt sowie die generelle soziale Unterstützung, bestätigt insbesondere eine Studie von Lebel und Kollegen einen Zusammenhang mit Depressionen und Angststörungen [24]. Als Schutzfaktoren beschrieben die Autoren unter anderem soziale Unterstützung sowie sportliche Aktivität. Nahezu zwei Drittel der Befragten der vorliegenden Studie wünschten sich vermehrte Unterstützungsangebote in virtueller Form, wobei lediglich ein kleiner Teil der Patientinnen solche tatsächlich in Anspruch nahm.
Ein limitierender Faktor der vorliegenden Studie ist, dass der wahrgenommene Stress nur zu einem Zeitpunkt während der bis zur Auswertung in 3 Wellen abgelaufenen Pandemiesituation gemessen wurde. So kann nicht herausgearbeitet werden, inwiefern beispielsweise Lockdown-Maßnahmen und Einschränkungen das Stressempfinden beeinflussten. Aufgrund der international unterschiedlichen Gesundheitssysteme und länderspezifischen politischen Entscheidungen zur Pandemieeindämmung ist eine länderübergreifende Interpretation der Ergebnisse nur eingeschränkt möglich. Zudem wurde der Fragebogen erst mit Aufkommen der COVID-19-Pandemie entwickelt und kann daher nicht an einem Kontrollkollektiv (bestehend aus Frauen, die ihre Schwangerschaft bzw. Postpartalzeit außerhalb der Pandemie erlebten) verglichen werden. Entsprechend wurde erfragt, inwiefern das Stresslevel durch die COVID-19-Pandemie erhöht ist, wobei nicht ausgeschlossen werden kann, dass andere Faktoren zu einem subjektiv erhöhtem Stressempfinden beigetragen haben. Es wurde ein Fragebogen der internationalen COVGEN-Initiative verwendet, welcher bisher noch nicht validiert werden konnte [29] [37]. Ein Referenzwert für das Stressempfinden steht daher nicht zur Verfügung. Ebenso ist der Vergleich mit einer Kontrollgruppe zum aktuellen Zeitpunkt nicht möglich, da die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie die gesamte Bevölkerung betreffen. Entsprechend wurde untersucht, inwieweit sich das allgemeine Stressempfinden signifikant von Eins („kein Stress“) unterscheidet. Die Drop-out-Rate aufgrund unvollständig ausgefüllter Fragebögen war vor allem bei den Teilnehmerinnen der Onlinekohorte hoch. Mögliche Gründe hierfür könnten sein, dass im häuslichen Umfeld der Onlinekohorte weniger Zeit zur Beendigung des Fragebogens zur Verfügung stand als im stationären Kontext. Dies kann zu einer Verzerrung der Ergebnisse und zu einer entsprechenden Überschätzung des Einflusses von COIVID-19 auf das Stresserleben führen.
#
Schlussfolgerungen
Frauen während und nach einer Schwangerschaft sind durch die COVID-19-Pandemie besonders belastet. Insbesondere das Vorliegen von schwangerschaftsassoziierten Erkrankungen trägt zu einem erhöhten Stresserleben durch COVID-19 bei. Insbesondere Frauen mit geringerer sozialer Unterstützung oder mit Vorerkrankungen sollten frühzeitig identifiziert werden, um gezielt weiterführende Betreuungsangebote zu unterbreiten, die unabhängig von Lockdown-Maßnahmen verfügbar sind.
#
#
Conflict of Interest
The authors declare that they have no conflict of interest.
Danksagung
Wir danken Moriah E. Thomason und allen Mitgliedern der COVGEN research alliance für die Etablierung der multinationalen Kollaboration. Außerdem möchten wir uns bei allen Frauen bedanken, die an der COPE-Studie teilnahmen. Zusätzlich danken wir Franziska Lohrmann für die Unterstützung bei der Datenerfassung. Diese Studie wurde teilweise durch eine Förderung (01GI0925) des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft (BMBF) an das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD e. V.) unterstützt.
-
References/Literatur
- 1 Griewing S, Wagner U, Lingenfelder M. et al. Impact of the COVID-19 Pandemic on Delivery of Gynecology and Obstetrics Services at a Maximum Care University Hospital in Germany. Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82: 427-440
- 2 Klaritsch P, Ciresa-Konig A, Pristauz-Telsnigg G. et al. COVID-19 During Pregnancy and Puerperium – A Review by the Austrian Society of Gynaecology and Obstetrics (OEGGG). Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80: 813-819
- 3 Gao J, Zheng P, Jia Y. et al. Mental health problems and social media exposure during COVID-19 outbreak. PLoS One 2020; 15: e0231924
- 4 Milne SJ, Corbett GA, Hehir MP. et al. Effects of isolation on mood and relationships in pregnant women during the covid-19 pandemic. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 2020; 252: 610-611
- 5 Corbett GA, Milne SJ, Hehir MP. et al. Health anxiety and behavioural changes of pregnant women during the COVID-19 pandemic. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 2020; 249: 96-97
- 6 Salari N, Hosseinian-Far A, Jalali R. et al. Prevalence of stress, anxiety, depression among the general population during the COVID-19 pandemic: a systematic review and meta-analysis. Global Health 2020; 16: 57
- 7 Liu CH, Zhang E, Wong GTF. et al. Factors associated with depression, anxiety, and PTSD symptomatology during the COVID-19 pandemic: Clinical implications for U.S. young adult mental health. Psychiatry Res 2020; 290: 113172
- 8 Entringer S. Impact of stress and stress physiology during pregnancy on child metabolic function and obesity risk. Curr Opin Clin Nutr Metab Care 2013; 16: 320-327
- 9 Buitelaar JK, Huizink AC, Mulder EJ. et al. Prenatal stress and cognitive development and temperament in infants. Neurobiol Aging 2003; 24 (Suppl. 01) S53-S60
- 10 Ozbay F, Fitterling H, Charney D. et al. Social support and resilience to stress across the life span: a neurobiologic framework. Curr Psychiatry Rep 2008; 10: 304-310
- 11 Dunkel Schetter C, Tanner L. Anxiety, depression and stress in pregnancy: implications for mothers, children, research, and practice. Curr Opin Psychiatry 2012; 25: 141-148
- 12 Schipper-Kochems S, Fehm T, Bizjak G. et al. Postpartum Depressive Disorder – Psychosomatic Aspects. Geburtshilfe Frauenheilkd 2019; 79: 375-381
- 13 Hanson MA, Gluckman PD. Early developmental conditioning of later health and disease: physiology or pathophysiology?. Physiol Rev 2014; 94: 1027-1076
- 14 Wichman CL, Stern TA. Diagnosing and Treating Depression During Pregnancy. Prim Care Companion CNS Disord 2015; 17
- 15 Reissland N, Froggatt S, Reames E. et al. Effects of maternal anxiety and depression on fetal neuro-development. J Affect Disord 2018; 241: 469-474
- 16 Babenko O, Kovalchuk I, Metz GA. Stress-induced perinatal and transgenerational epigenetic programming of brain development and mental health. Neurosci Biobehav Rev 2015; 48: 70-91
- 17 Faa G, Manchia M, Pintus R. et al. Fetal programming of neuropsychiatric disorders. Birth Defects Res C Embryo Today 2016; 108: 207-223
- 18 Lefkovics E, Baji I, Rigo J. Impact of maternal depression on pregnancies and on early attachment. Infant Ment Health J 2014; 35: 354-365
- 19 Dubber S, Reck C, Muller M. et al. Postpartum bonding: the role of perinatal depression, anxiety and maternal-fetal bonding during pregnancy. Arch Womens Ment Health 2015; 18: 187-195
- 20 Goodman JH. Perinatal depression and infant mental health. Arch Psychiatr Nurs 2019; 33: 217-224
- 21 Paulson JF, Dauber S, Leiferman JA. Individual and combined effects of postpartum depression in mothers and fathers on parenting behavior. Pediatrics 2006; 118: 659-668
- 22 Barker ED, Kirkham N, Ng J. et al. Prenatal maternal depression symptoms and nutrition, and child cognitive function. Br J Psychiatry 2013; 203: 417-421
- 23 Bauerle A, Teufel M, Musche V. et al. Increased generalized anxiety, depression and distress during the COVID-19 pandemic: a cross-sectional study in Germany. J Public Health (Oxf) 2020; 42: 672-678
- 24 Lebel C, MacKinnon A, Bagshawe M. et al. Elevated depression and anxiety symptoms among pregnant individuals during the COVID-19 pandemic. J Affect Disord 2020; 277: 5-13
- 25 Berthelot N, Lemieux R, Garon-Bissonnette J. et al. Uptrend in distress and psychiatric symptomatology in pregnant women during the coronavirus disease 2019 pandemic. Acta Obstet Gynecol Scand 2020; 99: 848-855
- 26 Mappa I, Distefano FA, Rizzo G. Effects of coronavirus 19 pandemic on maternal anxiety during pregnancy: a prospectic observational study. J Perinat Med 2020; 48: 545-550
- 27 Wu Y, Zhang C, Liu H. et al. Perinatal depressive and anxiety symptoms of pregnant women during the coronavirus disease 2019 outbreak in China. Am J Obstet Gynecol 2020; 223: 240.e1-240.e9
- 28 Moyer CA, Compton SD, Kaselitz E. et al. Pregnancy-related anxiety during COVID-19: a nationwide survey of 2740 pregnant women. Arch Womens Ment Health 2020; 23: 757-765
- 29 Thomason ME, Graham A, VanTieghem MR. Coronavirus Perinatal Experiences – Impact Survey (COPE-IS). 2020 Accessed May 17, 2022 at: https://www.covgen.org
- 30 Stepowicz A, Wencka B, Bienkiewicz J. et al. Stress and Anxiety Levels in Pregnant and Post-Partum Women during the COVID-19 Pandemic. Int J Environ Res Public Health 2020; 17: 9450
- 31 Enengl S, Pecks U, Oppelt P. et al. Antibody Response and Maternofetal Antibody Transfer in SARS-CoV-2-Positive Pregnant Women: A Multicenter Observational Study. Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82: 501-509
- 32 Sourouni M, Braun J, Oelmeier K. et al. Assessment of Neonatal Cord Blood SARS-CoV-2 Antibodies after COVID-19 Vaccination in Pregnancy: A Prospective Cohort Study. Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82: 510-516
- 33 Braun AS, Feil K, Reiser E. et al. Corona and Reproduction, or Why the Corona Vaccination Does Not Result in Infertility. Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82: 490-500
- 34 Hein A, Kehl S, Haberle L. et al. Prevalence of SARS-CoV-2 in Pregnant Women Assessed by RT-PCR in Franconia, Germany: First Results of the SCENARIO Study (SARS-CoV-2 prEvalence in pregNAncy and at biRth In FrancOnia). Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82: 226-234
- 35 Abrar A, Fairbrother N, Smith AP. et al. Anxiety among women experiencing medically complicated pregnancy: A systematic review and meta-analysis. Birth 2020; 47: 13-20
- 36 Preis H, Mahaffey B, Heiselman C. et al. Vulnerability and resilience to pandemic-related stress among U.S. women pregnant at the start of the COVID-19 pandemic. Soc Sci Med 2020; 266: 113348
- 37 Lega I, Bramante A, Lauria L. et al. The Psychological Impact of COVID-19 among Women Accessing Family Care Centers during Pregnancy and the Postnatal Period in Italy. Int J Environ Res Public Health 2022; 19: 1983
Korrespondenzadresse
Publication History
Received: 22 March 2022
Accepted after revision: 25 July 2022
Article published online:
03 November 2022
© 2022. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
-
References/Literatur
- 1 Griewing S, Wagner U, Lingenfelder M. et al. Impact of the COVID-19 Pandemic on Delivery of Gynecology and Obstetrics Services at a Maximum Care University Hospital in Germany. Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82: 427-440
- 2 Klaritsch P, Ciresa-Konig A, Pristauz-Telsnigg G. et al. COVID-19 During Pregnancy and Puerperium – A Review by the Austrian Society of Gynaecology and Obstetrics (OEGGG). Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80: 813-819
- 3 Gao J, Zheng P, Jia Y. et al. Mental health problems and social media exposure during COVID-19 outbreak. PLoS One 2020; 15: e0231924
- 4 Milne SJ, Corbett GA, Hehir MP. et al. Effects of isolation on mood and relationships in pregnant women during the covid-19 pandemic. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 2020; 252: 610-611
- 5 Corbett GA, Milne SJ, Hehir MP. et al. Health anxiety and behavioural changes of pregnant women during the COVID-19 pandemic. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 2020; 249: 96-97
- 6 Salari N, Hosseinian-Far A, Jalali R. et al. Prevalence of stress, anxiety, depression among the general population during the COVID-19 pandemic: a systematic review and meta-analysis. Global Health 2020; 16: 57
- 7 Liu CH, Zhang E, Wong GTF. et al. Factors associated with depression, anxiety, and PTSD symptomatology during the COVID-19 pandemic: Clinical implications for U.S. young adult mental health. Psychiatry Res 2020; 290: 113172
- 8 Entringer S. Impact of stress and stress physiology during pregnancy on child metabolic function and obesity risk. Curr Opin Clin Nutr Metab Care 2013; 16: 320-327
- 9 Buitelaar JK, Huizink AC, Mulder EJ. et al. Prenatal stress and cognitive development and temperament in infants. Neurobiol Aging 2003; 24 (Suppl. 01) S53-S60
- 10 Ozbay F, Fitterling H, Charney D. et al. Social support and resilience to stress across the life span: a neurobiologic framework. Curr Psychiatry Rep 2008; 10: 304-310
- 11 Dunkel Schetter C, Tanner L. Anxiety, depression and stress in pregnancy: implications for mothers, children, research, and practice. Curr Opin Psychiatry 2012; 25: 141-148
- 12 Schipper-Kochems S, Fehm T, Bizjak G. et al. Postpartum Depressive Disorder – Psychosomatic Aspects. Geburtshilfe Frauenheilkd 2019; 79: 375-381
- 13 Hanson MA, Gluckman PD. Early developmental conditioning of later health and disease: physiology or pathophysiology?. Physiol Rev 2014; 94: 1027-1076
- 14 Wichman CL, Stern TA. Diagnosing and Treating Depression During Pregnancy. Prim Care Companion CNS Disord 2015; 17
- 15 Reissland N, Froggatt S, Reames E. et al. Effects of maternal anxiety and depression on fetal neuro-development. J Affect Disord 2018; 241: 469-474
- 16 Babenko O, Kovalchuk I, Metz GA. Stress-induced perinatal and transgenerational epigenetic programming of brain development and mental health. Neurosci Biobehav Rev 2015; 48: 70-91
- 17 Faa G, Manchia M, Pintus R. et al. Fetal programming of neuropsychiatric disorders. Birth Defects Res C Embryo Today 2016; 108: 207-223
- 18 Lefkovics E, Baji I, Rigo J. Impact of maternal depression on pregnancies and on early attachment. Infant Ment Health J 2014; 35: 354-365
- 19 Dubber S, Reck C, Muller M. et al. Postpartum bonding: the role of perinatal depression, anxiety and maternal-fetal bonding during pregnancy. Arch Womens Ment Health 2015; 18: 187-195
- 20 Goodman JH. Perinatal depression and infant mental health. Arch Psychiatr Nurs 2019; 33: 217-224
- 21 Paulson JF, Dauber S, Leiferman JA. Individual and combined effects of postpartum depression in mothers and fathers on parenting behavior. Pediatrics 2006; 118: 659-668
- 22 Barker ED, Kirkham N, Ng J. et al. Prenatal maternal depression symptoms and nutrition, and child cognitive function. Br J Psychiatry 2013; 203: 417-421
- 23 Bauerle A, Teufel M, Musche V. et al. Increased generalized anxiety, depression and distress during the COVID-19 pandemic: a cross-sectional study in Germany. J Public Health (Oxf) 2020; 42: 672-678
- 24 Lebel C, MacKinnon A, Bagshawe M. et al. Elevated depression and anxiety symptoms among pregnant individuals during the COVID-19 pandemic. J Affect Disord 2020; 277: 5-13
- 25 Berthelot N, Lemieux R, Garon-Bissonnette J. et al. Uptrend in distress and psychiatric symptomatology in pregnant women during the coronavirus disease 2019 pandemic. Acta Obstet Gynecol Scand 2020; 99: 848-855
- 26 Mappa I, Distefano FA, Rizzo G. Effects of coronavirus 19 pandemic on maternal anxiety during pregnancy: a prospectic observational study. J Perinat Med 2020; 48: 545-550
- 27 Wu Y, Zhang C, Liu H. et al. Perinatal depressive and anxiety symptoms of pregnant women during the coronavirus disease 2019 outbreak in China. Am J Obstet Gynecol 2020; 223: 240.e1-240.e9
- 28 Moyer CA, Compton SD, Kaselitz E. et al. Pregnancy-related anxiety during COVID-19: a nationwide survey of 2740 pregnant women. Arch Womens Ment Health 2020; 23: 757-765
- 29 Thomason ME, Graham A, VanTieghem MR. Coronavirus Perinatal Experiences – Impact Survey (COPE-IS). 2020 Accessed May 17, 2022 at: https://www.covgen.org
- 30 Stepowicz A, Wencka B, Bienkiewicz J. et al. Stress and Anxiety Levels in Pregnant and Post-Partum Women during the COVID-19 Pandemic. Int J Environ Res Public Health 2020; 17: 9450
- 31 Enengl S, Pecks U, Oppelt P. et al. Antibody Response and Maternofetal Antibody Transfer in SARS-CoV-2-Positive Pregnant Women: A Multicenter Observational Study. Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82: 501-509
- 32 Sourouni M, Braun J, Oelmeier K. et al. Assessment of Neonatal Cord Blood SARS-CoV-2 Antibodies after COVID-19 Vaccination in Pregnancy: A Prospective Cohort Study. Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82: 510-516
- 33 Braun AS, Feil K, Reiser E. et al. Corona and Reproduction, or Why the Corona Vaccination Does Not Result in Infertility. Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82: 490-500
- 34 Hein A, Kehl S, Haberle L. et al. Prevalence of SARS-CoV-2 in Pregnant Women Assessed by RT-PCR in Franconia, Germany: First Results of the SCENARIO Study (SARS-CoV-2 prEvalence in pregNAncy and at biRth In FrancOnia). Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82: 226-234
- 35 Abrar A, Fairbrother N, Smith AP. et al. Anxiety among women experiencing medically complicated pregnancy: A systematic review and meta-analysis. Birth 2020; 47: 13-20
- 36 Preis H, Mahaffey B, Heiselman C. et al. Vulnerability and resilience to pandemic-related stress among U.S. women pregnant at the start of the COVID-19 pandemic. Soc Sci Med 2020; 266: 113348
- 37 Lega I, Bramante A, Lauria L. et al. The Psychological Impact of COVID-19 among Women Accessing Family Care Centers during Pregnancy and the Postnatal Period in Italy. Int J Environ Res Public Health 2022; 19: 1983







