PSYCH up2date 2023; 17(04): 337-357
DOI: 10.1055/a-1949-7268
Störungsübergreifende Themen und Methoden

Interpersonelle Psychotherapie (IPT)

Ein evidenzbasiertes und praxisorientiertes Update zur Wirksamkeit, Durchführung und zu Weiterentwicklungen
Eva-Lotta Brakemeier
,
Sophie Hauck
,
Florian Harder

Depressionen und andere psychische Störungen werden häufig durch interpersonelle Probleme (wie Konflikte, Rollenwechsel, komplizierte Trauer oder Isolation) ausgelöst oder aufrechterhalten. Die interpersonelle Psychotherapie (IPT) hat sich in vielen Studien als eine wirksame Psychotherapie für Menschen mit derartigen interpersonellen Problemen erwiesen. Dieser Beitrag gibt ein evidenzbasiertes und praxisorientiertes Update zur Wirksamkeit, Durchführung und zu Weiterentwicklungen der IPT.

Kernaussagen
  • Die interpersonelle Psychotherapie (IPT) ist eine evidenzbasierte psychotherapeutische Methode, insbesondere zur Behandlung der unipolaren Depressionen, aber auch für einige andere Erkrankungen wie Bulimie und posttraumatische Belastungsstörung (PTBS).

  • Die IPT stellt damit auch eine nicht-expositionsbasierte Alternative für einige Erkrankungsbilder (insbesondere der PTBS) dar.

  • Die IPT ist eine strukturierte und gleichzeitig sehr flexible und personalisierbare Kurzzeittherapie, welche auf folgende Problembereiche fokussiert:

    • Rollenwechsel,

    • interpersonelle Konflikte,

    • komplizierte Trauer,

    • Isolation.

  • Die Wirkmechanismen der IPT sind noch weitgehend unterbeforscht. Der Aufbau interpersoneller Fertigkeiten spielt vermutlich eine positive Rolle.

  • Die IPT wurde für verschiedene Settings und Zielgruppen (ältere Menschen, Kinder und Jugendliche, Schutzsuchende) erfolgreich adaptiert.



Publication History

Article published online:
11 July 2023

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