Zentralbl Chir 2023; 148(01): 5-8
DOI: 10.1055/a-2015-3821
Aktuelle Chirurgie

Erkenntnisse der Gendermedizin – Relevanz für die Chirurgie?

Matylda Sofia Kuzinska
1   Chirurgische Klinik, Charite Universitatsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland (Ringgold ID: RIN14903)
,
Beate Rau
2   Chirurgische Klinik, Charite Universitatsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland (Ringgold ID: RIN14903)
,
Safak Gül-Klein
3   Chirurgische Klinik, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland (Ringgold ID: RIN14903)
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Einleitung

Auf den ersten Blick erscheinen einem die geschlechtsspezifischen Unterschiede in Verbindung mit relevanten Folgen für chirurgische Eingriffe trivial. Natürlich gibt es anatomische Unterschiede, die Chirurgen*innen anscheinend kein besonderes Wissen abverlangen. Weit gefehlt! Diagnostik, Pathogenese, Therapie und Prävention von Erkrankungen können sich geschlechtsspezifisch deutlich voneinander unterscheiden. Deshalb haben sich in der Zwischenzeit geschlechtssensible Lehrinhalte in die medizinischen Curricula implementiert. Sexualhormone und Genexpressionen auf den unterschiedlichen X- und Y-Chromosomen sowie die soziokulturellen Unterschiede haben nachweislich Einfluss auf Krankheitsmuster und -schwere. Das Zusammenspiel beider Komponenten scheint ein wesentlicher Faktor in der Entwicklung von Krankheiten zu sein. Dies hat auch Einfluss auf den postoperativen Verlauf mit einer erhöhten Rate an postoperativen Komplikationen bei Männern und einem höheren Schmerzempfinden bei Frauen.



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Article published online:
23 February 2023

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