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DOI: 10.1055/a-2061-6626
Akutes Arteria-Spinalis-Anterior-Syndrom durch fibrokartilaginöse Embolie
Acute Anterior Spinal Artery Syndrome due to Fibrocartilaginous Embolism
Einleitung
Das Spinalis-anterior-Syndrom (SAS) ist eine akute ischämische Myelopathie, die typischerweise gekennzeichnet ist durch den bilateralen Ausfall sowohl der Motorik als auch des Temperatur -und Schmerzempfindens unterhalb des Schädigungsniveaus sowie durch den Verlust der Blasen- und Darmkontrolle. Gelegentlich wird die Symptomatik auch von starken Rückenschmerzen begleitet. Dem verringerten Blutfluss in der A. spinalis anterior können verschiedene Ursachen wie z.B. atherosklerotische Thromboembolien, Aortenpathologien, externe Kompressionen, schwere Hypotonie, Traumata oder Gerinnungsanomalien zugrunde liegen [Sandoval, Jose I.. StatPearls Publishing, 25 July 2022.].
Die fibrokartilaginöse Embolie (FCE) – auch bekannt als Nucleus-pulposus-Embolie – ist eine seltene Ursache einer ventralen Rückenmarkischämie im Sinne des SAS und steht vermutlich in Zusammenhang mit einer retrograden Embolisation von Nucleus-pulposus-Material aus der Bandscheibe in eine Spinalarterie oder -vene [AbdelRazek, Mahmoud A et al. The journal of spinal cord medicine vol. 39,2 (2016): 146–54.]. In dieser Kasuistik möchten wir zunächst einen Patienten vorstellen, bei dem ein akutes Spinalis-anterior-Syndrom aufgrund einer FCE diagnostiziert wurde, und anschließend die gängigen pathophysiologischen Erklärungsansätze erörtern.
Publikationsverlauf
Eingereicht: 07. Januar 2023
Angenommen nach Revision: 22. März 2023
Artikel online veröffentlicht:
24. Mai 2023
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