retten! 2025; 14(02): 111-119
DOI: 10.1055/a-2121-1516
Fachwissen

Perimortale Crash-Sectio im Rettungsdienst

Justus Wolff
,
Michael Stanley
,
Tom Malysch
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Die Reanimation Schwangerer ist im rettungsdienstlichen Alltag selten, stellt jedoch eine enorme Herausforderung dar. Sie erfordert angepasste Reanimationsschritte – von einfachen Zusatzmaßnahmen bis zur perimortalen Crash-Sectio (PMCS). Bei der PMCS wird unter laufender Reanimation ein Kaiserschnitt durchgeführt, um das ungeborene Kind zu entbinden. Im präklinischen Setting spricht man von einer präklinischen perimortalen Crash-Sectio (PPCS).

Kernaussagen
  • Bei der perimortalen Crash-Sectio wird unter laufender Reanimation ein Kaiserschnitt durchgeführt, um die Überlebenschancen für Mutter und Kind zu erhöhen.

  • Die perimortale Crash-Sectio ist indiziert ab der 20. SSW oder bei tastbarem Uterus oberhalb des Bauchnabels, nach mindestens 4 min laufender Reanimation.

  • Basismaßnahmen während der Reanimation Schwangerer, wie die manuelle Uterusverlagerung nach links, sind essenziell, um die Effektivität der Reanimation zu erhöhen.

  • Eine intensive Vorbereitung auf spezielle Einsatzszenarien, einschließlich der Entwicklung eines „mentalen Modells“, ist unerlässlich, um eine schnelle und korrekte Indikationsstellung sowie effiziente Durchführung im Einsatz zu gewährleisten.

  • Etablierte Strukturen zur Nachsorge und eine Debriefing-Kultur innerhalb einer Organisation mit gemeinsamer Nachbereitung fördern die Verarbeitung psychisch belastender Einsätze.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
14. April 2025

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