Zusammenfassung
Indocyaningrün (IGC) ist ein Fluoreszenzfarbstoff, der durch Hepatozyten aufgenommen
und biliär ausgeschieden wird. Dadurch kann er zur Leberfunktionsdiagnostik eingesetzt
werden. Neben
dieser Eigenschaft kumuliert ICG in und um primäre und sekundäre Lebertumoren, die
dadurch intraoperativ durch Stimulation mit Licht von 840 nm fluoreszierend dargestellt
werden können.
Durch die biliäre Ausscheidung werden die extrahepatischen Gallengänge mittels ICG
visualisiert. Mithilfe von direkter oder indirekter Fluoreszenzangiografie können
intraoperativ
individuelle Lebersegmente oder Lebersegmentkombinationen identifiziert werden. Da
besonders bei minimalinvasiven Operationen die Haptik fehlt, kann ICG durch die genannten
Eigenschaften
dazu beitragen, in Kombination mit dem intraoperativen Ultraschall die onkologische
Präzision bei der Operation von Lebertumoren zu optimieren. Bei Eingriffen an den
Gallengängen können
durch deren Darstellung mittels ICG unnötige Komplikationen vermieden werden. Die
Identifikation von Lebersegmenten verbessert die chirurgische Präzision, was postoperative
Komplikationen
reduzieren kann. Aufgrund seiner vielseitigen, einfachen und nebenwirkungsarmen Anwendungsmöglichkeiten
bietet ICG gute Voraussetzungen für den Einsatz bei robotischen hepatobiliären
Operationen. Im folgenden Video werden Beispiele zur intraoperativen Nutzung von ICG
im Rahmen robotischer Eingriffe demonstriert.
Schlüsselwörter
Robotik - ICG - HCC - CCC - kolorektale Metastasen
Keywords
robotic - ICG - HCC - CCC - colorectal metastases