Summary
In der kindlichen Entwicklungsphase bringen chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus
Typ 1 (T1D) besondere Herausforderungen mit sich. Betroffene Kinder und Jugendliche
sind mit zusätzlicher Musikerziehung möglicherweise besser in der Lage, sich diesen
Herausforderungen zu stellen. Über den Zeitraum von 4 Jahren (2017–2020) wurden in
einer multizentrischen Querschnittsstudie 219 Probandenpaare (je ein Kind und eine
erziehungsberechtigte Person) im Alter von 6–17 Jahren befragt. Zur Datenerhebung
wurden zum einen der Hauptfragebogen und das Ergänzungsmodul Diabetes der Kindl-Reihe
zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität eingesetzt. Dieser Fragenkatalog wurde mit
Fragen zur Demografie und HbA1c ergänzt. Von den 219 Proband*innen praktizierten 106
(48,4 %) außerschulisch Musik- oder Instrumentalunterricht. Bei der Selbsteinschätzung
der Probanden bezüglich der subjektiven seelischen Zufriedenheit sowie der Einschätzung
zur eigenen Person konnte kein signifikanter Unterschied zwischen Proband*innen mit
und ohne Musikerziehung festgestellt werden. Allerdings zeigte die Querschnittsuntersuchung
einen möglichen Zusammenhang des Musizierens mit der Stoffwechsellage. Der aktuelle
HbA1c-Wert, als Maß der langfristigen Stoffwechselsituation, lag im musikalischen
Zweig mit 7,6 % unterhalb des medianen Wertes derjenigen ohne musikalische Erziehung
mit 8,3 % (p = 0,002). Die Bluttestergebnisse der vorangegangenen 9 Monate wiesen
diesbezüglich ebenfalls Vorteile für die Studiengruppe von 7,8 % zu 8,3 % auf (p =
0,010).
Keywords
Musiktherapie - Musik - Diabetes mellitus - Kinder - Jugendliche