Notfallmedizin up2date 2025; 20(03): 317-332
DOI: 10.1055/a-2286-9811
Traumatologische und chirurgische Notfälle

Beckenverletzungen

Felix Metzger
,
Sebastian Imach
,
Uwe Schweigkofler
Preview

Schwere Beckenverletzungen sind selten und können lebensbedrohliche Blutungssituationen hervorrufen. Häufig liegen schwere Begleitverletzungen vor. Entscheidend ist das frühzeitige Erkennen einer solchen Verletzung. Hier ist der Beckengurt ein wichtiges prähospitales Hilfsmittel. Neben dem Volumen-/Gerinnungsmanagement und einer angemessenen Analgesie haben die Auswahl des Rettungsmittels, der geeigneten Zielklinik und die richtige Triage oberste Priorität in der Behandlung dieser Patienten.

Kernaussagen
  • Der Großteil der beckenbedingten Blutungen ist venösen oder ossären Ursprungs.

  • Eine klinische Unterscheidung zwischen mechanisch stabilen und instabilen Beckenverletzungen gelingt häufig nicht und hat für das prähospitale Handeln keine unmittelbare Konsequenz.

  • Besteht der Verdacht einer Beckenverletzung, sollte das Becken durch einen Beckengurt oder eine Tuchschlinge stabilisiert werden.

  • Bei anhaltender hämodynamischer Instabilität sollte die Lage des Beckengurts oder der Tuchschlinge kritisch reevaluiert und bei Fehllage auch korrigiert werden.

  • Die zusätzliche Immobilisation des Patienten in einer Vakuummatratze stellt keine Kontraindikation, aber auch keinen Ersatz für die Beckenstabilisierung dar.



Publication History

Article published online:
02 September 2025

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