Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2025; 20(02): 197-214
DOI: 10.1055/a-2302-3100
Prophylaxe und Management von Komplikationen

Nervensonografie

Henrich Kele
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Als bildgebendes Verfahren, das mittels hochauflösender Ultraschalltechnik periphere Nerven und deren Umgebung darstellt, ermöglicht die Nervensonografie die Diagnostik von Nervenschädigungen, Kompressionen oder entzündlichen Veränderungen und unterstützt bei Interventionen. Die Arbeit gibt eine Übersicht über die allgemeine Methodik sowie die für das Gebiet der Orthopädie und Unfallchirurgie relevanten Krankheitskategorien.

Kernaussagen
  • Die Nervensonografie wird zusammen mit einer gewissenhaften klinisch-neurologischen und elektrophysiologischen Diagnostik zur Evaluation von peripheren Neuropathien eingesetzt.

  • Adäquate Expertise des Untersuchers und hochauflösende Geräte vorausgesetzt, können alle Nerven in deren gesamten Verlauf an den Extremitäten und zahlreiche Nerven im Hals-/Schulter- und Beckenbereich untersucht werden.

  • Die Auflösung erlaubt eine Darstellung bis zur faszikulären Ebene.

  • Die Methode liefert in Echtzeit statische und dynamische Informationen zur Morphologie des Nervs und seiner Umgebung und erlaubt bei Kompressionsneuropathien, nervalen Raumforderungen, generalisierten, entzündlichen sowie traumatischen Neuropathien neben der Diagnosestellung auch die Erörterung der Ätiologie. Hieraus lassen sich Entscheidungen über die Art und Timing der therapeutischen Maßnahmen ableiten.

  • Hervorzuheben ist der Beitrag der Methode in Situationen, wo die Funktionsdiagnostik keine lokalisatorische Zuordnung erlaubt oder unauffällig ist, wie nicht selten bei schmerzhaften Zuständen.



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Article published online:
24 March 2025

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