Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2024; 19(06): 585-604
DOI: 10.1055/a-2305-9212
Wirbelsäule

Spezielle wirbelsäulenchirurgische Komplikationen an der Halswirbelsäule

Christoph-Heinrich Hoffmann
,
Frank Kandziora
Preview

Obwohl Komplikationsraten spezifischer operativer Eingriffe ermittelt werden, um eine rationale Risikoeinschätzung vornehmen zu können, die für die Indikationsstellung eines Eingriffs erforderlich ist, kann jede einzelne Komplikation für sich genommen die Lebensqualität von betroffenen Patienten in variablem Umfang einschränken oder sogar zum Tod führen. Daher ist die Kenntnis typischer eingriffsspezifischer Komplikationen und deren adäquate Erkennung unerlässlich, um sie zu therapieren.

Kernaussagen
  • Die Komplikationsraten von Eingriffen an der Halswirbelsäule sind insgesamt niedrig, können jedoch weitreichende und permanente Folgen für die betroffenen Patienten und Patientinnen haben.

  • Anschlussdegenerationen, Dysphagie und C5-Paresen gehören zu den häufigeren Komplikationen. Infektionen sind nach dorsalen Eingriffen häufiger als nach ventralen.

  • Verletzungen der A. vertebralis bedürfen einer definitiven, oft radiologisch-interventionellen Versorgung, z. B. durch Stenting oder Embolisation, mit anschließender 6-wöchiger medikamentöser Thrombozytenfunktionshemmung.

  • Verletzungen von Trachea und Ösophagus können besonders schwerwiegende Folgen haben und werden oft mit Verzögerung diagnostiziert, weil sie initial oligosymptomatisch sind.

  • Postoperativ neu aufgetretene neurologische Defizite müssen unverzüglich bildgebend auf ihre Ursache hin abgeklärt werden.

  • Die Kenntnis der Komplikationen ist der Schlüssel zur Prophylaxe.



Publication History

Article published online:
28 October 2024

© 2024. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany