Nervenheilkunde 2024; 43(07/08): 424-428
DOI: 10.1055/a-2318-5701
Schwerpunkt

Umfassende Versorgung bis zuletzt

Lebensende mit der Parkinson-KrankheitComprehensive care until the endEnd of life with Parkinson’s disease
Anna J. Pedrosa
1   Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg
,
David J. Pedrosa
1   Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg
2   Center for Mind, Brain and Behavior, Philipps-Universität Marburg
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ZUSAMMENFASSUNG

Die Parkinson-Krankheit ist eine neurodegenerative Erkrankung, die mit erhöhter Mortalität einhergeht. Die Betroffenen leiden im Verlauf der Krankheit unter einer Vielzahl von motorischen und nicht motorischen Symptomen, die ihre Lebensqualität stark beeinträchtigen können. Durch die Umsetzung von multiprofessionellen Strategien, einschließlich einer frühzeitigen Integration von palliativen Versorgungsstrukturen, kann eine holistische und individualisierte Betreuung gewährleistet werden. Dadurch ist es möglich, Probleme der Betroffenen rechtzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln. Die meisten Menschen mit der Parkinson-Krankheit möchten zu Hause versterben; jedoch besprechen sie ihre Wünsche für das Lebensende nur selten mit ihren Primärversorgern. Durch eine proaktive Gesprächsführung über das Lebensende können Versorger, Bedürfnisse identifizieren, patientenzentrierte Maßnahmen umzusetzen und Autonomie stärken. Dies beinhaltet auch die Erstellung von Vorausplänen für medizinische Notfälle, was sowohl den Patientenwillen nach Eintreten der Einwilligungsunfähigkeit stärkt als auch die Belastung für Familienmitglieder verringert.

ABSTRACT

Parkinson’s disease is a neurodegenerative disorder associated with increased mortality. Throughout the course of the disease, individuals suffer from a variety of motor and non-motor symptoms that can greatly impair their quality of life. By implementing multiprofessional strategies, including early integration of palliative care structures, holistic and individualised care can be ensured. This enables the timely recognition and appropriate treatment of patients’ problems. Most people with Parkinson’s disease wish to die at home; however, they rarely discuss these end-of-life wishes with their primary healthcare providers. By engaging in proactive end-of-life conversations, healthcare staff can identify needs, implement patient-centred measures and enhance autonomy. This includes making advance care plans for medical emergencies, which both strengthens the patient’s will in the event of incapacity and reduces the burden on family members.



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Article published online:
17 July 2024

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