Schlüsselwörter
Professionelle Gesundheitskompetenz - Gesundheitsinformationen - Determinanten - Organisationen
- Ausbildung - Gesundheitsberufe
Keywords
professional health literacy - health information - determinants - organization -
education - health professions
Einleitung
Wie leicht oder schwierig ist es für Ärzt:innen, die Gesundheitskompetenz (GK) ihrer
Patient:innen zu fördern – z. B. notwendiges Wissen über Krankheits- und
Gesundheitsthemen und entsprechende Informationen verständlich zu vermitteln und
leicht einschätzbar zu erklären? Gelingt es ihnen, dabei systematisch vorzugehen:
die Informationsvoraussetzungen zu ermitteln und Informationen auf das Vorwissen und
die individuelle Situation ihrer Patient:innen zuzuschneiden? Oder aber zu prüfen,
ob und wie Informationen aufgenommen und verstanden wurden? Diese Fragen sind
zentral, widmet man sich der professionellen GK, worunter vereinfacht gesprochen die
nötigen Fähigkeiten dazu verstanden werden, sich selbst auf dem aktuellen Stand
professionellen Wissens zu halten und dieses Wissen Patient:innen zugleich so
vermitteln zu können, dass sie es verstehen, beurteilen und zur Entscheidung über
Fragen zur Krankheitsbewältigung und/oder Gesundheitserhaltung nutzen können.
Wie wichtig diese Aufgaben sind, machen Studien seit längerem deutlich. Wiederholt
haben sie gezeigt, dass die GK der Bevölkerung in Deutschland nicht gut ausgeprägt
ist [1]
[2]
[3] und sich sogar tendenziell
verschlechtert hat [4]. Das hat
unterschiedliche Gründe und ist nicht einzig auf persönliche und soziale Faktoren
zurückzuführen, sondern auch auf gesellschaftliche Aspekte. Anzuführen ist etwa der
Wandel der Patientenrolle hin zu mehr Partizipation und Entscheidungsverantwortung
wie auch die voranschreitende digitale Transformation, in deren Folge der einstige
Mangel an Gesundheitsinformationen inzwischen einer unüberschaubaren Flut an
Informationen gewichen ist [5]
[6]. Dabei stehen seriöse neben
qualitativ fragwürdigen, manipulierten und falschen Informationen, die nur schwer
unterscheidbar. Mit dieser mittlerweile als „Infodemie“ bezeichneten Entwicklung
[7] sind die Anforderungen an den
Umgang mit Gesundheitsinformationen und auch an die Arzt-Patienten-Interaktion
gestiegen. Denn gerade Ärzt:innen stellen nicht nur die wichtigste
Informationsquelle bei Gesundheits- und Krankheitsfragen dar [4]
[8], sondern sind auch bei Unklarheiten,
widersprüchlichen oder unverstandenen (digitalen) Gesundheitsinformationen eine
bedeutende Anlaufstelle und Vertrauensinstanz für Patient:innen, von der sie
Richtigstellung und Unterstützung erwarten. Doch nicht allein von Patient:innen,
auch in vielen Konzepten zur Förderung von GK wird ihnen eine prominente Rolle
zugewiesen – etwa im Konzept gesundheitskompetenter Organisationen (GkO) [9]
[10].
Doch darüber, ob sich Ärzt:innen auch in der Lage sehen, diese Rolle kompetent
auszufüllen, liegt bislang kaum Wissen vor. Wenn sie zum Gegenstand von Studien
erhoben wurde, erfolgte in der Regel eine Auseinandersetzung mit einzelnen Aspekten,
so vor allem mit der Kommunikationsfähigkeit der Gesundheitsprofessionen, vielfach
dazu, sich inhaltlich verständlich ausdrücken, Fachbegriffe vermeiden und sprachlich
einfach artikulieren zu können [ex. [11]
[, 12]]. Wie wichtig
dies ist, zeigen populationsorientierte Studien zur GK: Danach berichten über 46%
von Schwierigkeiten, die Begriffe von Ärzt:innen zu verstehen [13]. Die Förderung von GK verlangt aber
neben kommunikativen zugleich ausgeprägte edukative Fähigkeiten, etwa um eine
systematische Vermittlung und Erklärung von Informationen zu ermöglichen [14]
[15]. Sie wurden bislang eher selten
untersucht, ebenso wie die zum eigenen professionellen Wissensmanagement nötigen
Fähigkeiten. Hinzu kommt, dass die GK von Gesundheitsprofessionen – speziell in
Deutschland – auf der Basis von Messinstrumenten analysiert wurde, die auf die
Erhebung der persönlichen Fähigkeiten der Gesundheitsprofessionen ausgerichtet sind.
Untersucht wurde somit nicht die professionelle, sondern die persönliche GK
[16], die aber wenig profunde
Aussagen über das professionelle Handeln der Gesundheitsprofessionen erlaubt.
Aus diesem Grund wurde von einem Konsortium, bestehend aus Wissenschaftler:innen aus
Deutschland, Österreich und der Schweiz, ein neues Konzept und ein neues
Messinstrument entwickelt, dass in den drei Ländern eingesetzt und validiert wurde
[17]. Ziel des Beitrags ist es,
die damit für Deutschland erhobenen empirischen Befunde zur professionellen GK für
Allgemeinärzt:innen und hausärztlich tätige Internist:innen darzustellen und zu
fragen,
-
wie sich die professionelle GK bei ihnen darstellt,
-
wo die größten Schwierigkeiten bei der Förderung von GK bestehen und
-
mit welchen Determinanten die professionelle GK in Zusammenhang steht.
Methodisches Vorgehen
Datenerhebung
Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen einer im Mai/Juni 2022 durchgeführten
quantitativen Online-Befragung (Computer assistierte Web Interviews (CAWI)). Die
Befragten wurden über ein Online-Panel, das auf den Austausch zwischen
Medizinerinnen und Medizinern spezialisiert ist, rekrutiert. Dazu waren 4468
Ärzt:innen, die zu dieser Zeit Mitglied des Panels waren, per E-Mail eingeladen
worden, an der Erhebung teilzunehmen. Die Feldphase betrug 21 Tage. Mittels drei
Screening-Fragen wurde sichergestellt, dass nur Allgemeinärzt:innen bzw.
hausärztlich tätige Internist:innen mit regelmäßigem Patientenkontakt
partizipierten. Sie bilden nach wie vor die wichtigste Informationsquelle für
Patient:innen [4], weshalb sie im
Fokus der Befragung standen. Da angenommen wurde, dass die zeitlichen Ressourcen
der Befragten begrenzt sind, wurde zur Steigerung der Teilnahmebereitschaft eine
an die Gebührenordnung für Ärzt:innen angelehnte Aufwandsentschädigung
angeboten. Von den 352 Personen, die am Screening teilnahmen, wurden 326
Personen zur Hauptbefragung weitergeleitet. Nach der Qualitätsprüfung konnten
297 verwertbare Datensätze für die Analyse herangezogen werden. Im Vergleich zu
den Zahlen der kassenärztlichen Bundesvereinigung [18] sind im ungewichteten Datensatz
deutlich mehr Ärzte als Ärztinnen enthalten (Stichprobe 73,1% vs.
Grundgesamtheit 51,2%), weshalb für die deskriptiven Analysen der Datensatz für
das Geschlecht gewichtet wurde. In den betrachteten Alterskategorien weicht die
Stichprobe mit 0,3 bis 4,1 Prozentpunkten dagegen nur leicht von der
Grundgesamtheit ab.
Konzeptionelle Verortung
Konzeptionell beruht das eingesetzte Instrument auf der in Europa weit
verbreiteten GK-Definition des Europäischen Health Literacy Survey (HLS-EU).
Danach bildet das Management von gesundheitsrelevanten Informationen mit den
vier Schritten – finden, verstehen, beurteilen, anwenden von Informationen – den
Kern von GK [19]. Dieses
Verständnis wurde auf die Situation der Gesundheitsprofessionen und die sich
ihnen bei der Förderung von GK ihrer Patient:innen stellenden Aufgaben
übertragen und professionelle GK als die Motivation, das Wissen und die
Fähigkeit definiert, „professionell relevantes Wissen und Informationen (..)
finden, verstehen, beurteilen und nutzen zu können, um im Berufsalltag
professionell nach dem „State of the Art“ agieren, und gesundheits- und
krankheitsrelevantes Wissen und (..) Informationen so aufbereiten, vermitteln
und kommunizieren zu können, dass sie von Patient:innen verstanden, (kritisch)
beurteilt und zur Entscheidungsfindung (..) genutzt werden können“ [15].
Basierend auf dieser Definition lassen sich vier zentrale Aufgabenbereiche
identifizieren, die die Gesundheitsprofessionen bei der Förderung der GK von
Patient:innen zu bewältigen haben: 1) eigenes „Informations- und
Wissensmanagement“, 2) „Informationsvermittlung und -erklärung“, 3)
„Patientenzentrierte Kommunikation“ sowie 4) „Professionelle digitale GK“, womit
die Fähigkeiten der Professionen gemeint sind, Patient:innen speziell im Umgang
mit digitaler Information zu unterstützen.
Erhebungsinstrument
Erhoben wurde die professionelle GK mit dem neu entwickelten Erhebungsinstrument
PROF-HL-Q, das anhand von 34 Items, die selbsteingeschätzten Schwierigkeiten bei
der Aufgabenrealisierung in den vier definierten Aufgabenbereichen erfasst. Das
Instrument wurde im Rahmen der Dreiländerstudie auf seine psychometrischen
Eigenschaften überprüft [17]. Die
Ergebnisse der psychometrischen Testung sind nicht Teil des Artikels und werden
an anderer Stelle veröffentlicht. Die Fragen sind auf einer 5-Stufigen
Antwortskala („sehr einfach“, „eher einfach“, „weder einfach noch schwierig“,
„eher schwierig“, „sehr schwierig“) zu beantworten. Aus den Antworten wurde,
vorausgesetzt alle Fragen wurden vollständig beantwortet, für jeden
Aufgabenbereich ein Summenwert berechnet, der anschließend in einen Punktwert
(0–100 Punkte) transformiert wurde. Dabei bildet 100 die bestmögliche
Punktzahl.
Um den Zusammenhang zwischen demographischen und berufsbezogenen Faktoren zu
analysieren, wurden ergänzend zur professionellen GK das Alter, Geschlecht, die
Berufsdauer (in Jahren), die Einschätzung der Ausbildung sowie ausgewählte
organisatorische Rahmenbedingungen erfragt, ebenso der Umgang mit der digitalen
Informationsvielfalt. Die entsprechenden Fragenformulierungen sind [Tab. 1] zu entnehmen.
Tab. 1 Stichprobenbeschreibung.
|
Variable
|
MW
|
SD
|
Min-Max
|
|
Alter (in Jahren)
|
53,7
|
10,1
|
29–75
|
|
Geschlecht
|
|
%
|
n
|
|
weiblich
|
|
48,8
|
145
|
|
männlich
|
|
51,2
|
152
|
|
Jahre im Beruf
|
|
|
|
|
0–5 Jahre
|
|
6,4
|
19
|
|
6–10 Jahre
|
|
10,7
|
33
|
|
11–20 Jahre
|
|
37,3
|
113
|
|
21–30 Jahre
|
|
37,3
|
113
|
|
30+Jahre
|
|
8,3
|
25
|
|
Ausbildung
|
|
|
|
|
„Wie gut hat Ihre Ausbildung Sie darauf vorbereitet, sich
fortlaufend mit Fachinformationen/-wissen
auseinanderzusetzen?“
|
|
|
|
|
sehr gut/eher gut
|
|
51,5
|
157
|
|
weder gut noch schlecht
|
|
25,9
|
79
|
|
eher schlecht/sehr schlecht
|
|
22,6
|
69
|
|
„Wie gut hat Ihre Ausbildung Sie auf die Vermittlung und
Erklärung von Informationen vorbereitet?“
|
|
|
|
|
sehr gut/eher gut
|
|
35,7
|
108
|
|
weder gut noch schlecht
|
|
30,5
|
93
|
|
eher schlecht/sehr schlecht
|
|
33,9
|
103
|
|
„Wie gut hat Ihre Ausbildung Sie auf die Kommunikation mit
Patient:innen vorbereitet?“
|
|
|
|
|
sehr gut/eher gut
|
|
39,4
|
119
|
|
weder gut noch schlecht
|
|
23,2
|
70
|
|
eher schlecht/sehr schlecht
|
|
37,4
|
113
|
|
organisatorische Rahmenbedingungen
|
|
|
|
|
„Haben Sie ausreichend Zeit für Gespräche mit
Patient:innen?
|
|
|
|
|
(fast) immer/häufig
|
|
57,5
|
174
|
|
manchmal
|
|
31,8
|
96
|
|
selten/nie
|
|
10,8
|
32
|
|
„Stehen Ihnen geeignete Räumlichkeiten für
Patientengespräche zur Verfügung?“
|
|
|
|
|
(fast) immer/häufig
|
|
92,1
|
278
|
|
manchmal
|
|
3,6
|
11
|
|
selten/nie
|
|
4,3
|
13
|
|
„Ist es Ihnen möglich, Gespräche mit Patient:innen zu
führen, ohne dabei gestört oder unterbrochen zu
werden?
|
|
|
|
|
(fast) immer/häufig
|
|
81,1
|
245
|
|
manchmal
|
|
10,8
|
33
|
|
selten/nie
|
|
8,1
|
24
|
|
„Können Sie bei Bedarf zusätzliche Gespräche zur Klärung
weiterführender Fragen anbieten?“
|
|
|
|
|
(fast) immer/häufig
|
|
65,9
|
201
|
|
manchmal
|
|
26,2
|
80
|
|
selten/nie
|
|
7,9
|
24
|
|
„Wie gut gelingt es Ihnen persönlich, mit der Flut an
digitalen Informationen zurechtzukommen?
|
|
|
|
|
sehr gut/eher gut
|
|
53,8
|
163
|
|
weder gut noch schlecht
|
|
28,2
|
86
|
|
eher schlecht/sehr schlecht
|
|
18,0
|
55
|
Nach Geschlecht gewichtete Stichprobe (n=304) unter Berücksichtigung der
Kennzahlen des Bundesarztregisters zum 31.12.2021 [18]. Max, Maximum; Min,
Minimum; MW, Mittelwert; SD, Standardabweichung.
Datenanalyse
Für die Analysen wurde das Statistikprogramm SPSS 28.0. genutzt. Die Berechnung
der Stichprobencharakteristika, durchschnittlichen Punktwerte und schwierigsten
Items jedes Aufgabenbereichs erfolgte unter Verwendung deskriptiver Statistik.
Zusätzlich wurde der Zusammenhang zwischen den potenziellen Determinanten
professioneller GK in multiplen linearen Regressionsmodellen geprüft. Als
abhängige Variablen wurden jeweils die Punktwerte aus den Aufgabenbereichen
herangezogen, als unabhängige Variablen das Geschlecht und die dargestellten
Merkmale. Für die organisatorischen Rahmenbedingungen wurde in Korrespondenz zum
Vorgehen bei der professionellen GK ein gemeinsamer Punktwert (0–100 Punkte)
berechnet.
Ergebnisse
In der gewichteten Stichprobe (n=304) befinden sich 145 Ärztinnen und 152 Ärzte. Das
Durchschnittsalter der Befragten beträgt 53,7 Jahre mit einem Minimum von 29 Jahren
und einem Maximum von 75 Jahren. Der Großteil (n=251) gibt an, länger als zehn Jahre
als Ärzt:in tätig zu sein. Eine Beschreibung aller Stichprobencharakteristika ist
[Tab. 1] zu entnehmen.
Professionelle Gesundheitskompetenz
In der vorgenommenen Analyse erreichen die befragten Ärzt:innen je nach
Aufgabenbereich durchschnittlich zwischen 53,1 und 72,7 von 100 möglichen
Punkten ([Abb. 1]). Der geringste
Punktwert wird im Aufgabenbereich der professionellen digitalen GK (MW 53,1, SD
20,5) erzielt, gefolgt von der Informations- und Wissensvermittlung (MW 60,6 SD
14,2). An dritter Stelle der schwierigsten Aufgabenbereiche steht das
Informations- und Wissensmanagement (MW 65,8, SD 16,0). Am einfachsten schätzen
die Befragten die patientenzentrierte Kommunikation ein; hier wird der höchste
Punktwert erreicht (MW 72,7, SD 13,7).
Abb. 1 Durchschnittliche Punktwerte für die vier
Aufgabenbereiche.
Schwierigkeiten bei der Förderung von Gesundheitskompetenz
Um zu veranschaulichen, was den befragten Ärzt:innen Schwierigkeiten bereitet,
werden nachfolgend für jeden Aufgabenbereich die schwierigsten Items (Anteil der
Antworten „eher schwierig“ und „sehr schwierig“ zusammengefasst) betrachtet
([Abb. 2]). Eine Übersicht
über alle Items des Fragebogens ist dem Zusatzmaterial zu entnehmen (Tabelle A1,
online).
Abb. 2 Ranking der schwierigsten Items in den vier
Aufgabenbereichen; Prozentanteile der Antwortkategorien.
Im Aufgabenbereich „Informations- und Wissensmanagement“ wirft das Item,
„statistische Ergebnisse korrekt einzuordnen“ (Item PHL6: 23,9% eher/sehr
schwierig) die größten Schwierigkeiten für die befragten Ärzt:innen auf, gefolgt
davon, „die Vertrauenswürdigkeit von Fachinformationen einzuschätzen“ (Item
PHL4: 18,3% eher/sehr schwierig) und „die wissenschaftliche Basis (Evidenz)
fachlicher Informationen zu beurteilen“ (Item PHL5: 15,8% eher/sehr
schwierig).
Im Aufgabenbereich „Informations- und Wissensvermittlung“ wird das Items „mit
fehl- oder falschinformierten Patient:innen umzugehen“ (Item PHL21: 44,5%
eher/sehr schwierig) und „einzuschätzen, inwieweit kulturelle Unterschiede das
gegenseitige Verständnis erschweren“ (Item PHL11: 39,7% eher /sehr schwierig) am
schwierigsten bewertet. An dritter Stelle rangiert, „das Vorwissen von
Patient:innen einzuschätzen“ (Item PHL12: 27,5% eher/sehr schwierig), an vierter
Stelle „mit schwierigen, z. B. emotional belastenden, Gesprächssituationen
umzugehen“ (Item PHL19: 25,8% eher/sehr schwierig). Als ähnlich herausfordernd
wird beurteilt, „zu überprüfen, ob Informationen verstanden wurden“ (Item PHL22:
24,8% eher/sehr schwierig) und „einzuschätzen, inwieweit Patient:innen mit
erhaltenen Informationen umgehen können“ (Item PHL10: 23,2% eher/sehr
schwierig).
Im dritten Aufgabenbereich („patientenzentrierte Kommunikation“) wird
vergleichsweise schwer eingeschätzt, „gemeinsam mit Patient:innen Ziele
festzulegen und das weitere Vorgehen zu entscheiden“ (Item PHL29: 11,3%
eher/sehr schwierig), ihnen „ausreichend Raum zu geben, um Fragen zu stellen“
(Item PHL30: 9,7% eher/sehr schwierig) sowie „Patient:innen aktiv zuzuhören,
ohne sie dabei zu unterbrechen“ (Item PHL27: 8,1% eher/sehr schwierig).
Im vierten, dem schwierigsten Aufgabenbereich („professionelle digitale GK“),
wird von rund einem Drittel eher/sehr schwierig bewertet, „Patient:innen dabei
zu unterstützen, die Vertrauenswürdigkeit digitaler Informationen einzuschätzen“
(Item PHL33: 38,6% eher/sehr schwierig) und diese zu finden (Item PH31: 31,7%
eher/sehr schwierig). „Patient:innen dabei zu unterstützen, die gefundenen
Informationen zu nutzen“ (Item PHL34: 26,0% eher/sehr schwierig), wird von gut
jeder/jedem Vierten in dieser Weise beurteilt.
Determinanten professioneller Gesundheitskompetenz
In der Regressionsanalyse ([Tab.
2]) zeigt sich nach Kontrolle anderer Variablen im Modell, dass Ärzte
im Vergleich zu Ärztinnen im Bereich der patientenzentrierten Kommunikation eine
leicht geringere professionelle GK aufweisen (B=−3,229, p=0,027). In den anderen
Aufgabenbereichen wurde kein Zusammenhang zwischen dem Geschlecht und der
professionellen GK sichtbar. Ähnlich ist es mit den Jahren im Beruf, die in der
Analyse ausschließlich mit der professionellen digitalen GK im Zusammenhang
stehen: Mit zunehmender Berufsdauer nimmt hier die professionelle digitale GK ab
(B=−0,261, p=0,044). Ergänzend zeigte sich für diesen Aufgabenbereich, dass
Befragte, die „sehr/eher schlecht“ (B=−13,996, p<0,001) oder „weder gut noch
schlecht“ (B=−8,362, p=0,002) mit der digitalen Informationsflut zurechtkommen,
über eine geringere professionelle digitale GK verfügen (Referenz: „sehr/eher
gut“).
Tab. 2 Determinanten professioneller Gesundheitskompetenz
nach den vier Aufgabenbereichen – Ergebnisse multipler linearer
Regressionen.
|
Informations- und Wissensmanagement
|
B
|
[95-%-KI]
|
β
|
p
|
|
Konstante
|
71,506
|
[63,537; 79,475]
|
|
<0,001
|
|
Geschlecht
|
−1,134
|
[−5,066; 2,798]
|
−0,031
|
0,571
|
|
Jahre im Beruf1
|
0,081
|
[−0,112; 0,275]
|
0,046
|
0,408
|
|
Ausbildung1: weder gut noch schlecht
|
−6,797
|
[−10,950; 2,644]
|
−0,185
|
0,001
|
|
Ausbildung1: eher schlecht/sehr schlecht
|
−16,588
|
[−21,036; −12,141]
|
−0,424
|
<0,001
|
|
adjustiertes R²
|
0,154
|
|
|
|
|
Informations- und Wissensvermittlung
|
|
|
|
|
|
Konstante
|
39,875
|
[30,468; 49,281]
|
|
<0,001
|
|
Geschlecht
|
0,752
|
[−2,581; 4,085]
|
0,024
|
0,657
|
|
Jahre im Beruf
|
−0,134
|
[−0,314; 0,046]
|
−0,086
|
0,143
|
|
Ausbildung2: weder gut noch schlecht
|
−4,114
|
[−7,774; −0,454]
|
−0,136
|
0,028
|
|
Ausbildung2: eher schlecht/sehr schlecht
|
−7,955
|
[−11,483; −4,427]
|
−0,274
|
<0,001
|
|
organisatorische Rahmenbedingungen
|
0,342
|
[0,245; 0,438]
|
0,408
|
<0,001
|
|
adjustiertes R²
|
0,204
|
|
|
|
|
Patientenzentrierte Kommunikation
|
|
|
|
|
|
Konstante
|
47,666
|
[39,861; 55,471]
|
|
<0,001
|
|
Geschlecht
|
−3,229
|
[−6,093; −0,365]
|
−0,107
|
0,027
|
|
Jahre im Beruf
|
0,019
|
[−0,134; 0,172]
|
0,013
|
0,806
|
|
Ausbildung3: weder gut noch schlecht
|
−4,337
|
[−7,583; −1,090]
|
−0,141
|
0,009
|
|
Ausbildung3: eher schlecht/sehr schlecht
|
−6,912
|
[−9,817; −4,006]
|
−0,250
|
<0,001
|
|
organisatorische Rahmenbedingungen
|
0,438
|
[0,357; 0,519]
|
0,552
|
<0,001
|
|
adjustiertes R²
|
0,363
|
|
|
|
|
Professionelle digitale Gesundheitskompetenz
|
|
|
|
|
|
Konstante
|
62,6
|
[52,208; 73,015]
|
|
<0,001
|
|
Geschlecht
|
0,145
|
[−5,066; 5,356]
|
0,003
|
0,956
|
|
Jahre im Beruf
|
−0,261
|
[−0,514; −0,007]
|
−0,116
|
0,044
|
|
Zurechtkommen mit digitaler Informationsflut4:
weder gut noch schlecht
|
−8,362
|
[−13,679; −3,045]
|
−0,182
|
0,002
|
|
Zurechtkommen mit digitaler Informationsflut4:
sehr/eher schlecht
|
−13,996
|
[−20,475; −7,517]
|
−0,253
|
<0,001
|
|
adjustiertes R²
|
0,079
|
|
|
|
Die Tabelle zeigt die adjustierten Zusammenhänge zwischen dem Geschlecht
und den berufsbezogenen sowie strukturellen Merkmalen der Befragten und
der professionellen GK nach den vier Aufgabenbereichen. Für die
professionelle digitale GK wurde nicht nach der Ausbildungsbewertung
gefragt. Für das Informations- und Wissensmanagement wurde nicht nach
möglichen organisatorischen Rahmenbedingungen, gefragt weshalb diese
nicht in der Analyse berücksichtigt werden konnten. Aufgrund der hohen
Korrelation zwischen den Jahren im Beruf und Alter
(Pearson-Korrelationskoeffizient: 0,860), wurde das Alter hier nicht in
der Analyse berücksichtigt. Geschlecht: 1=weiblich, 2=männlich; Jahre im
Beruf: in Jahren; 1Ausbildung: Es wurde gefragt, wie gut die
eigene Ausbildung die Befragten darauf vorbereitet hat, sich fortlaufend
mit Fachinformationen/-wissen auseinanderzusetzen, Dummy-Variable,
Referenzgruppe: sehr gut/eher gut; organisatorische Rahmenbedingungen
Punktwert (0–100 Punkte). 2Ausbildung: Es wurde danach
gefragt, wie gut die eigene Ausbildung/Studium die Befragten auf die
Vermittlung und Erklärung von Informationen vorbereitet hat,
Dummy-Variable, Referenzgruppe: sehr gut/eher gut;
3Ausbildung: Es wurde danach gefragt, wie gut die eigene
Ausbildung/Studium die Befragten auf die Kommunikation mit Patient:innen
vorbereitet hat, Dummy-Variable, Referenzgruppe: sehr gut/eher gut;
4Es wurde gefragt, wie gut die Befragten selbst mit der
Flut an digitalen Informationen zurechtkommen. Dummy-Variable,
Referenzgruppe: sehr gut/eher gut. B, nichtstandardisierter Koeffizient;
β, standardisierter Koeffizient; fett gedruckte Werte: p<0,05.
95-%-KI, 95-%-Konfidenzintervall; adjustiertes R2: Ein
höherer Wert, steht für eine bessere Modellgüte.
Auch eine als schlechter eingeschätzte Ausbildung geht in den Aufgabenbereichen
„Informations- und Wissensmanagement“, „Informations- und Wissensvermittlung“
und „Patientenzentrierte Kommunikation“ mit einer geringeren professionellen GK
einher. Dabei variiert die Stärke des Zusammenhangs je nach Aufgabenbereich
(„eher/sehr schlecht“ vs. „sehr/eher gut“: B=−6,912 bis −16,588, p<0,001;
„weder gut noch schlecht“ vs. „sehr/eher gut“: B=−4,114 bis −6,797,
p<0,05).
Die Ergebnisse deuten zudem darauf, dass als besser beurteilte organisatorische
Rahmenbedingungen mit einer höheren professionellen GK bei der Informations- und
Wissensvermittlung (B=0,342, p<0,001) und der patientenzentrierten
Kommunikation (B=0,438, p<0,001) in Verbindung stehen. Das adjustierte R² für
die einzelnen Modelle weist Werte von 0,079 bis 0,363 auf.
Diskussion
Mit der Studie erfolgte zum ersten Mal eine Erhebung der professionellen GK
von Hausärzt:innen in Deutschland – basierend auf einem neu entwickelten Konzept und
Erhebungsinstrument. Sie fällt mit mindestens 50 von 100 möglichen Punkten in jedem
Aufgabenbereich insgesamt relativ positiv aus, positiver als ursprünglich
angenommen. Dies kann z.T. auf das Studiendesign zurückgeführt werden, da
möglicherweise ohnehin am Thema interessierte und onlineaffinere Personen an der
Online-Befragung partizipiert haben. Nichtsdestotrotz sind den Ergebnissen wichtige
Hinweise zu entnehmen, in welchen Bereichen subjektiv Schwierigkeiten bestehen und
die professionelle GK der Verbesserung bedarf. Nicht selten stehen sie in
Übereinstimmung mit vorliegenden Erkenntnissen anderer Studien.
So schätzen die befragten Ärzt:innen die Aufgabenbewältigung bei der professionellen
digitalen GK am schwierigsten ein und hier vor allem dabei, Patient:innen zu
unterstützen, die Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit digitaler Informationen
zu beurteilen. Dies steht in Einklang mit Studien zur GK in der Bevölkerung, in
denen ebenfalls die Einschätzung und Beurteilung, besonders von digitalen
Informationen, besondere Probleme bereitet [13]
[20]. Angesichts der
verwirrenden digitalen Informationslandschaft mit ihrer Vielzahl an unzuverlässigen
und schwer beurteilbaren Informationen und auch des Rückstands bei der
Digitalisierung im deutschen Gesundheitssystem verwundert dies nicht [21]
[22]. Es unterstreicht aber einmal mehr,
wie wichtig es ist, die Qualität von Informationen zu verbessern und auch die
vorhandenen gesicherten und vertrauenswürdigen professionell relevanten
Informationsangebote sichtbarer zu machen und die professionelle digitale GK zu
stärken.
Im Bereich „Informations- und Wissensvermittlung“ sehen sich die befragten Ärzt:innen
ebenfalls vor eine Reihe an Schwierigkeiten gestellt. Dazu dürfte beitragen, dass
Ärzt:innen infolge der digitalen Infodemie zunehmend mit fehl-, des- und auch
überinformierten Patient:innen konfrontiert sind und dann gefordert werden, falsches
Wissen auszuräumen und Umlernprozesse einzuleiten, um den Behandlungserfolg zu
sichern [23]
[24]. Diese, dem Charakter nach
edukativen Aufgaben erfordern ein Qualifikationsprofil, dass nicht als
selbstverständlich vorausgesetzt werden kann. Zudem sind diese Aufgaben nur schwer
mit den gegebenen (zeitlichen und finanziellen) Rahmenbedingungen zu vereinbaren
[25]
[26].
Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass speziell Aufgaben, die über eine bloße
Weitergabe von Informationen und Wissen hinausgehen, einem nicht unerheblichen Teil
der Befragten schwerfallen. Dazu gehört etwa das Vorwissen und die
Informationsvoraussetzungen von Patient:innen einzuschätzen und Informationen darauf
zuzuschneiden oder zu überprüfen, ob Informationen verstanden wurden oder inwieweit
dies durch kulturelle Unterschiede erschwert wird. Aufgaben wie diese sind für eine
systematische, didaktisch fundierte Informationsvermittlung zentral, aber bislang
nicht ausreichend in der ärztlichen Ausbildung verankert und werden vermutlich eher
intuitiv und auf der Basis von Erfahrungen wahrgenommen [24].
Ähnliches ist für die patientenzentrierte Kommunikation anzunehmen. Obschon seit
langem betont wird, wie anspruchsvoll die Arzt-Patienten-Kommunikation geworden ist
und wie sehr sie durch unzureichende Rahmenbedingungen und Qualifizierung sowie
gestiegene Anspruchshaltungen der Patient:innen geprägt ist [27]
[28], wird sie von den Befragten am
einfachsten eingeschätzt. Das ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass ihr
Antwortverhalten in diesem Bereich besonders stark durch die Alltagsanforderungen
beeinflusst ist. Denn ein wesentliches Charakteristikum des Berufsalltags
niedergelassener Ärzt:innen besteht ja darin, dass sie über weite Strecken des Tages
im Patientenkontakt stehen und kommunizieren. Daher kann vermutet werden, dass sie
die Kommunikation als Routineaufgabe wahrnehmen und den Schwierigkeitsgrad der damit
verbundenen Aufgaben unterschätzen. Eine andere Interpretation ist, dass dem Thema
Kommunikation inzwischen eine höhere Bedeutung in der Mediziner:innenausbildung
zukommt und auch die Zahl der Fortbildungsangebote zunimmt. Ob sich dies bereits
positiv in den Ergebnissen widerspiegelt ist jedoch fraglich, zumal eine kürzere
Berufsdauer (bzw. eine damit wahrscheinlich kürzer zurückliegende Ausbildung) in der
Analyse nicht mit der professionellen GK in diesem Aufgabenbereich in Zusammenhang
steht.
Betrachtet man die Einzelitems wird deutlich, dass einige der Aufgaben in diesem
Bereich dennoch Schwierigkeiten bereiten, so etwa gemeinsam mit Patient:innen Ziele
festzulegen und das Vorgehen zu entscheiden oder ausreichend Raum für Fragen zu
gewähren. Aufgaben wie diese zielen darauf, Patient:innen eine aktive Rolle
einzuräumen, Ko-Produktion und gemeinsame Entscheidungen zu ermöglichen.
Exemplarisch deutet dies darauf, dass dem seit langem geforderten Wandel der
Patientenrolle und der Arzt-Patienten-Beziehung noch Hürden entgegenstehen. Sie
auszuräumen und neben Aspekten, wie dem Vermeiden medizinischen Fachjargons oder der
Verwendung einfacher Sprache [29]
[30], insbesondere Aufgaben der
patientenzentrierten Kommunikation höheres Gewicht beizumessen, gehört
ebenfalls zu den künftig anstehenden Herausforderungen.
Der Bereich „Informations- und Wissensmanagement“ wirft der Untersuchung zufolge
subjektiv zwar ebenfalls weniger Schwierigkeiten auf als vermutet. Dennoch legen die
Ergebnisse nahe, vor allem die Statististical und Scientific Literacy [31], also die Fähigkeit der Ärzt:innen
im Umgang mit den Methoden und Verfahrensweisen empirischer Studien und mit
wissenschaftlichem Wissen, zu festigen und so die Evidenzbasierung voranzutreiben.
Zu diesem Ergebnis kommen bereits Wegwarth et al. [32], die in ihrer Studie Probleme bei
der Interpretation von Statistiken zur Wirksamkeit von Vorsorgeuntersuchungen durch
Ärzt:innen festgestellt haben. Die Forderung nach Förderung der Statistical und
Scientific Literacy von Ärzt:innen ist somit nicht neu [auch [33]
[34]], gewinnt aber durch die
dargestellten Befunde und auch angesichts der Entwicklungsdynamik moderner digitaler
Informations- und Wissensgesellschaften und des enormen globalen Zuwachses an
wissenschaftlichem Wissen neu an Bedeutung. Nicht weniger wichtig erscheint es
angesichts dieser Entwicklung, über neue und vor allem unabhängige Wege und Formate
der Wissensgenerierung und des Wissenstransfers nachzudenken.
Mit Blick auf die untersuchten Determinanten wurde deutlich, dass das Geschlecht und
die Berufsdauer lediglich partiell mit der professionellen GK in Zusammenhang
stehen. Demgegenüber kommen den organisatorischen Rahmenbedingungen und der
Ausbildung hohe Bedeutung zu. Für fast alle Aufgabenbereiche bestätigte sich, dass
die mit der Förderung von GK verbundenen Aufgaben den Ärzt:innen umso leichter bzw.
schwerer fallen, je besser bzw. schlechter die organisatorischen Rahmenbedingungen
eingeschätzt wurden und je besser bzw. schlechter sich die Befragten durch die
Ausbildung auf diese Aufgaben vorbereitet fühlen. Die Ergebnisse legen damit nahe,
den für die Förderung der GK notwendigen Qualifikations- und Rahmenbedingungen
größere Beachtung zu schenken und in aufgabenkonforme Verbesserungen zu
investieren.
Limitationen
Bedacht werden muss, dass die Stichprobe klein ist, da sich die Rekrutierung der
Ärzt:innen schwieriger erwies als erhofft und aus Ressourcengründen nicht anders
zu realisieren war. Zudem wurde die Stichprobe über ein Online-Panel rekrutiert,
wodurch Selektionseffekte anzunehmen sind [35]. Daraus ergeben sich gewisse
Unsicherheiten für die Übertragung der Ergebnisse auf die Grundgesamtheit. Bei
der Interpretation der Ergebnisse ist das zu berücksichtigen. Darüber hinaus ist
anzumerken, dass es sich bei dem eingesetzten Erhebungsinstrument um ein
Selbsteinschätzungsinstrument handelt, das die subjektiven Fähigkeiten der
Befragten misst. Diese müssen nicht deckungsgleich mit den tatsächlichen
Fähigkeiten sein [36]. Obschon
damit wichtige Einblicke in das subjektive Erleben und die sich den Befragten
stellenden Schwierigkeiten gewonnen wurden, die für die Konzeption und Akzeptanz
von Interventionen wichtige Hinweise geben können, dürfte vielversprechend sein,
künftig auch testbasierte Verfahren zu integrieren. Mit Blick auf die
untersuchten Determinanten ist anzumerken, dass aufgrund des Querschnittsdesign
der Studie keine Aussagen zur Kausalität der Zusammenhänge getroffen werden
können. Die einbezogenen Variablen weisen je nach Aufgabenbereich
unterschiedlich hohe Varianzstärke auf: Während sie für die patientenzentrierte
Kommunikation immerhin rund 36% der Varianz erklären, deuten die 8% erklärte
Varianz bei der professionellen digitalen GK darauf, dass wahrscheinlich
wichtige Determinanten nicht berücksichtigt wurden.
Ethikvotum
Methodik und Anlage der Studie wurden von der Ethikkommission der Universität
Bielefeld beraten und als ethisch unbedenklich bewertet (Nr. 2022–143).