NOTARZT 2025; 41(04): 229-241
DOI: 10.1055/a-2369-6103
CME-Fortbildung

Pädiatrische Notfälle in der prähospitalen Notfallmedizin

Pediatric emergencies in prehospital emergency medicine
Johanna Steinberg
,
Marc Völker
,
Julia Wahlen
,
Hendrik Eismann
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Die Redewendung „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“ suggeriert, dass etablierte Verfahren zur Abarbeitung von Notfalleinsätzen bei Erwachsenen bei Kindern nicht funktionieren oder nicht eingesetzt werden dürfen. Dem ist nicht so – im Folgenden soll unter anderem aufgezeigt werden, dass erlernte und gut trainierte Strukturen (z. B. ABCDE) sowie der Einsatz von Gedächtnis- und Entscheidungshilfen sinnvoll und hilfreich sind.

Abstract

Pediatric emergencies are rare, yet they pose significant challenges for prehospital emergency providers due to the unique physiological and anatomical characteristics of children. This article discusses common pediatric emergencies, including respiratory distress, seizures, burn injuries, anaphylaxis, and traumatic brain injury, emphasizing the importance of structured approaches such as the Pediatric Assessment Triangle (PAT) and the ABCDE method. Case studies illustrate practical applications, highlighting the importance of rapid assessment, appropriate intervention, and the use of cognitive aids to minimize errors in medication dosing and airway management. Emergency providers should be familiar with various tools and guidelines, such as weight-based dosing systems and airway management techniques, to ensure optimal care. Regular training and the use of decision aids are crucial for improving outcomes in pediatric emergencies. Collaboration with parents and caregivers plays a vital role in the successful management of pediatric patients. While pediatric emergencies are stressful, adhering to well-established protocols can enhance provider confidence and patient safety.

Kernaussagen
  • Kindernotfälle sind selten, Notfälle mit kritisch kranken Kindern noch seltener.

  • Dennoch ist es entscheidend, bei der Versorgung pädiatrischer Patientinnen und Patienten auf etablierte Strukturen wie das Pediatric Assessment Triangle (PAT), das ABCDE-Schema und das SAMPLER-Konzept zur strukturierten Anamneseerhebung zurückzugreifen.

  • Viele lebensrettende Konzepte, die sich bei erwachsenen Patientinnen und Patienten bewährt haben, lassen sich in der Regel auch bei Kindern erfolgreich anwenden. So ist beispielsweise eine Larynxmaske eine gute Alternative zur endotrachealen Intubation, während der Einsatz von Larynxtuben bei Kindern nicht empfohlen wird.

  • Gedächtnis- und Entscheidungshilfen sollten regelmäßig genutzt und im Team trainiert werden, um im Ernstfall schnell und sicher handeln zu können.

  • Eltern können durch ihre Beobachtungen eine wertvolle Informationsquelle darstellen und so die Versorgung ihres Kindes unterstützen.



Publication History

Article published online:
14 August 2025

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