Dtsch Med Wochenschr 2025; 150(14): 799-806
DOI: 10.1055/a-2436-7791
Dossier

Ambulante Palliativ-Versorgung bei nicht onkologischen Erkrankungen

Outpatient palliative care for non-oncological diseases
Paul Wiesheu
,
Ulrich Grabenhorst
,
Johannes Maximilian Just
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Die Palliativ-Versorgung hat sich in den letzten Jahren auch im ambulanten Bereich stark entwickelt und professionalisiert. Viele schwer kranke Patient*innen haben das Bedürfnis, ihre verbleibende Zeit im häuslichen Umfeld zu verbringen. Zunehmend geraten neben onkologisch erkrankten Patient*innen, die historisch im Fokus der Hospizbewegung standen, Patient*innen mit nicht onkologischen Erkrankungen in das Blickfeld – und auch deren Bedarf nach palliativer Symptomkontrolle und psychosozialer Betreuung findet Berücksichtigung.

Abstract

The primary function of outpatient palliative care is to empower patients with life-threatening illnesses to optimize their quality of life by maximising their independence in their own home environment. In addition to addressing oncological diseases, the attention for palliative care towards non-oncological diseases is growing, a trend that is especially relevant for outpatient care. The early identification of the need for palliative care is of critical importance, as is the provision of effective palliative care within appropriate structures.

Kernaussagen
  • Ein Großteil der palliativen Versorgung in diesem Kollektiv wird durch die allgemeine primärärztliche Palliativ-Basisversorgung und AAPV abgedeckt.

  • Die Charakteristika nicht onkologisch erkrankter Patient*innen sind sehr heterogen und umfassen eine große Gruppe von Erkrankungen.

  • Um frühzeitig einen palliativmedizinischen Bedarf zu identifizieren, sollte das SPICT-DE-Tool angewendet werden und bei positivem Befund eine niedrigschwellige palliativmedizinische Versorgung angeboten werden.

  • Die Krankheitsverläufe sind variabel und Prognosen daher schwierig zu treffen. Die „Überraschungsfrage“ kann einen Hinweis auf die Prognose geben.

  • Nicht onkologisch erkrankte Patient*innen profitieren von einer frühzeitigen palliativen (Mit-)Behandlung, auch bei noch kurativer Intention.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
25. Juni 2025

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