Nephrologie aktuell 2025; 29(02): 72-77
DOI: 10.1055/a-2497-1771
Schwerpunkt
Nephrologie

Strukturelle Veränderungen des Herzens bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung

Risikofaktoren und diagnostische Früherkennung
Hüseyin Kocaman
Innere Medizin III – Kardiologie und Angiologie, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen
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Zusammenfassung

In Deutschland sind ca. 8–10 Millionen Menschen von chronischer Nierenkrankheit (CKD) betroffen, wobei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen ist, da die CKD vor allem im Frühstadium nicht immer richtig erkannt wird. Die CKD, die hauptsächlich durch kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Diabetes mellitus (DM) und arterielle Hypertonie (HAT) verursacht wird, kann im Verlauf erhebliche Auswirkungen auf das Herz haben und zu strukturellen Veränderungen wie linksventrikulärer Hypertrophie (LVH), Kalzifizierung, Fibrosierung und diastolischer Dysfunktion führen. Diese Veränderungen können in einem Teufelskreis das Fortschreiten der CKD begünstigen, indem sie schwere Klappenvitien verursachen, die zu einer Reduktion der systolischen Funktion führen können, was wiederum das Volumenmanagement erheblich erschweren kann. Diagnostische Verfahren wie die Echokardiografie oder die Magnetresonanztomografie können hier wichtige Informationen zur Erkennung dieser Veränderungen liefern. Wie immer in der Medizin ist Vorbeugung die beste Therapie. Daher müssen wir Ärzte beide Organe und ihre Wechselwirkungen genau verstehen, um rechtzeitig und richtig eingreifen zu können. In diesem Rahmen sind kardionephrologische Konferenzen für einen besseren Wissensaustausch und eine bessere Therapie notwendig.



Publication History

Article published online:
20 March 2025

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